###USER_address###, Politik und Realität scheinen nur noch wenig miteinander zu tun haben. Nach einem Jahr voller Katastrophenmeldungen ist die inzwischen 29. Weltklimakonferenz (COP) in Baku zu Ende gegangen, ohne dass wir dem so dringend notwendigen Ausstieg aus den fossilen Energien nähergekommen sind. Die Ergebnisse der Konferenz sind aber nicht einfach enttäuschend, sie sind auch Ausdruck des politischen Rechtsrucks, den wir zurzeit erleben. Hauptthema der COP war die Frage der Klimafinanzierung. Den am meisten von der Klimakrise betroffenen Länder fehlen die finanziellen Möglichkeiten, um die wachsenden Schäden zu bewältigen oder ihre Gesellschaften vor zukünftigen Verheerungen angemessen zu schützen. Zwar wurde vereinbart, dass die Industrieländer ihren Beitrag bis 2035 auf 300 Milliarden US-Dollar verdreifachen, dennoch ist das Ergebnis eine Bankrotterklärung. Die weltweit für die Subventionierung von fossilen Energieträgern aufgebrachten Beträge liegen bei 7 Billionen US-Dollar. Wer aber an Klimafinanzierung spart, spart nicht zu Gunsten der eigenen Volkswirtschaft, sondern an der Zukunft aller. Immer weniger trennt uns noch von der inzwischen prognostizierten Erwärmung der Erde um 3,1 Grad. Was das bedeutet, scheint immer noch nicht vorstellbar. Vorstellbar wird es in Pakistan, wo die längst nicht überwundene Flutkatastrophe von 2022 alte und neue Ungleichheiten drastisch verstärkt hat. Wie medicos Partnerorganisationen mit den Betroffenen für Klimagerechtigkeit streiten, können Sie in diesem Beitrag aus dem aktuellen medico-Rundschreiben lesen. Warum das bestehende globale Finanzsystem eine klimagerechte Transformation verhindert und wie ein Übergang aussehen könnte, erklären die Kolleg:innen des von medico unterstützten Netzwerks Debt For Climate im Interview. Die europäische Klimapolitik setzt derweil andere Akzente: Europas Klimaziele werden auf Kosten anderer umgesetzt – zum Beispiel in Bosnien-Herzegowina. Beste Grüße Karin Zennig Referentin für Klimagerechtigkeit P.S. Visionen einer anderen Globalität haben wir vor kurzem auf dem Symposium der stiftung medico international diskutiert. Hier sind alle Beiträge nachzuschauen. |