###USER_address###, zum 8. März werden auch dieses Jahr weltweit hunderttausende Menschen mit feministischen Forderungen und Rufen auf die Straße gehen. Es ist nötig, noch immer. Eine patriarchale Vorstellung von Herrschaft durchzieht die Weltordnung. Sie drückt sich aus im Krieg, in dem Besitzansprüche über Territorium und Bevölkerung ausgetragen und Macht bis in die Art und Weise der Hilfslieferungen demonstriert wird. Die Logik eines vermeintlichen Rechts des Besitzens und Vernutzens findet sich auch in den Praxen sexueller Gewalt und Fremdbestimmung von Körpern. Sie ist in die rücksichtslose Ausbeutung planetarer Ressourcen bis hin zur Verwüstung ebenso eingeschrieben wie in Arbeitsbedingungen, die krankmachen und Unfälle für höhere Gewinnmagen einkalkulieren. Weltweit sind es feministische Kämpfe, die sich diesen Verhältnissen entgegenstellen. Solidarität und Selbstbestimmung leiten sie dabei. So auch die in Kenia von medico unterstützte Bewegung der Bäuerinnen und Bauern der Kenyan Peasant League. Seit Jahren streiten sie für die Rechte der ländlichen Bevölkerung und kämpfen ebenso gegen Schuldknechtschaft wie gegen grausame Feminizide. Jana Flörchinger und Moritz Krawinkel beschreiben von ihrer Reise in die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez das System von Feminiziden und das Zusammenspiel ökonomischer und physischer Gewalt. Besucht haben sie auch ein kommunales Frauenzentrum, wo ein Team aus Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen und Anwält:innen Gewaltbetroffene begleitet und Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit entwickelt. Für eine gerechte Welt einzustehen bedeutet auch die Ursachen für Not und Ungleichheit aus feministischen Sichtweisen zu betrachten und sich für herrschaftsfreie Lebensweisen einzusetzen. Das machen viele medico Partner:innen weltweit seit Jahren. Von Irak bis Chile, Afghanistan bis Polen kämpfen sie um Brot, um Arbeits- und Landrechte, um Gesundheit und Würde – mit einer Spende kann diese Arbeit unterstützt werden. In einem Dossier stellen wir ihre Arbeit vor und sammeln ihre Analysen und Theorien. Sie sind oft auch für uns Quelle von Inspiration und Hoffnung. Am 8. März und jeden Tag werden unsere Partner:innen für eine menschenwürdige Zukunft streiten. In diesem Sinne wünschen wir einen kraftvollen Internationalen Frauentag und gute Lektüre. Mit besten Grüßen Karin Zennig |