###USER_address###, der Sommer ist wechselhaft. In Deutschland regnet es seit Wochen immer wieder, mancherorts laufen die Keller voll. Doch auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt: Die globalen Durchschnittstemperaturen liegen 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau – und das schon seit zwölf Monaten. Andernorts ist dieser Umstand direkt spürbar. Eine Hitzewelle hält große Teile Südasiens fest im Griff, besonders stark ist sie in Bangladesch, Nordindien und Pakistan, wo Ende Juni Temperaturen über 52 Grad gemessen wurden. Über 1300 Menschen starben. Und nachdem im Jahr 2022 ein Drittel des Landes überschwemmt war, drohen nun erneut heftige Starkregen. Während man sich in Pakistan zurecht fragt, wie sich eine Gesellschaft auf eine solche Realität einstellen können soll, hat der globale Norden – Hauptverursacher des Klimawandels – vorerst noch die Mittel, sich besser schützen zu können. Unbeirrt und ungebremst hält er an seiner desaströsen Produktionsweise und der Vernutzung der Welt fest. So liegt es nahe, dass durch die Klimakrise hervorgerufene oder verstärkte Konflikte nicht an ihrer Wurzel bearbeitet, sondern zunehmend zu einer Frage militärischer Sicherheit umgedeutet werden. Auch die Umstellung auf grüne Energie bietet wenig Anlass zur Hoffnung, solange zentrale Rohstoffe unter Missachtung von Menschenrechten wie Arbeits- und Gesundheitsschutz gewonnen, dafür wertvolle Wälder gerodet und die Verschmutzung von Luft und Wasser billigend in Kauf genommen werden. Am Beispiel Indonesiens beschreibt Hendrik Slusarenka die Folgen dieses Raubbaus und die Kämpfe unserer Partnerorganisationen gegen die Zerstörung von Existenzbedingungen. Auch in Namibia droht ein Megaprojekt zur Wasserstoffgewinnung die post-koloniale Abhängigkeit des Landes weiter zu verstärken, schreibt Henryk Joost. Die grüne Wende deutscher Energieversorgung droht hier auf dem Rücken der Ovaherero und Nama durchgesetzt zu werden – den Nachfahren der Opfer des deutschen Genozids zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mehr Informationen zur Arbeit unserer Partner:innen und Hintergrundtexte finden Sie in unserem Dossier: Klimagerechtigkeit. Mit besten Grüßen Karin Zennig |