27.11.2024 | Berlin

Understanding Prison: MENA Prison Forum in Berlin

Gespräch "Syria between Prison, Exile and Accountability" und Konzert "Music behind Sednaya’s Bars".

Konzert “Music behind Sednaya’s Bars: Performing Songs from Sednaya Prison in Syria (1980s–1990s)”

mit Asaad Shlash, Ibrahim Byrakdar, Kesra Kurdi, Haitham Alkatreb, Hassan Abd Alrahman und Adnan Hassan
Einführung: Eylaf Bader Eddin

Arabisch mit englischen Übertiteln

Um der bedrückenden Geräuschkulisse in den Zellen des berüchtigten Sednaya-Gefängnisses in Syrien etwas entgegenzusetzen, gründete eine Gruppe politischer Gefangener dort vor 30 Jahren eine Musikgruppe. Ihre Instrumente bauten sie aus Essensresten, Kleidungsfäden und anderen Gefängnis-Materialien, ihre Lieder flüsterten und spielten sie heimlich. Nach mehreren Jahrzehnten kommen nun 7 Musiker wieder zusammen und erinnern musikalisch an das Grauen des Gefängnisses, aber auch an eine lebensdurstige klandestine Musikszene. Asaad Shlash, Ibrahim Byrakdar, Kesra Kurdi, Haitham Alkatreb, Hassan Abd Alrahman und Adnan Hassan werden zum ersten Mal ihre Lieder vor Publikum spielen, live und auf Nachbildungen der ursprünglich im Gefängnis gebauten Instrumente.

Gespräch “Syria between Prison, Exile and Accountability”

mit Yassin Al Haj Saleh (Autor), Lynn Maalouf (Office of the UN Special Envoy for Syria) & Joumana Seif (ECCHR)
Moderation: Bente Scheller (Heinrich-Böll-Stiftung)

Englisch und Arabisch mit englischer und arabischer Simultanübersetzung

Im Anschluss diskutieren die Podiumsgäste die lange Geschichte von Gefängnis, Folter und Menschenrechtsverbrechen in Syrien, die seit der blutigen Niederschlagung der Revolution von 2011 und dem andauernden Bürgerkrieg eine gänzlich neue Dimension angenommen haben. Bis heute gilt das Sednaya-Gefängnis als einer der Inbegriffe der syrischen Diktatur und Schreckensherrschaft; mehrere Tausend Menschen sind hier allein seit der syrischen Revolution 2011 hingerichtet worden, Unzählige inhaftiert.

Das MENA Prison Forum hat sich der Erforschung der Kultur des Gefängnisses in der MENA-Region verschrieben. Zum interdisziplinären, internationalen Netzwerk zählen ehemalige Häftlinge, Filmemacher*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen. Gemeinsam mit medico international und dem HAU präsentieren die Organisator*innen Teile ihrer Arbeit im Rahmen einer Veranstaltungsreihe am HAU, die anstelle einer ursprünglich für den Dezember 2023 geplanten Konferenz stattfindet.

Eintritt: € 8,00 (ermäßigt € 5,00)
Tickets: an der Abendkasse und online im HAU-Ticketshop


Eine Kooperation von HAU Hebbel am Ufer, MENA Prison Forum, medico international.

Unterstützt durch: Heinrich-Böll-Stiftung.