02.12.2024 | Wuppertal

Gaza im Krieg: Keine Zuflucht, nirgends...

Vortrag und Diskussion mit Riad Othman, medico international

Nach dem Angriff der Hamas und anderer bewaffneter palästinensischer Gruppen am 7. Oktober 2023, dem in Israel über 1.100 Menschen zum Opfer fielen, begann das israelische Militär mit den verheerendsten Angriffen auf Gaza in der Geschichte der seit Jahrzehnten abgeriegelten Enklave. Neben mehreren zehntausend Opfern infolge der militärischen Gewalt und völkerrechtswidriger Angriffe auf zivile Ziele, tragen die aktive Vorenthaltung von humanitärer Hilfe, die gezielte Zerstörung der Lebensgrundlagen von mehr als zwei Millionen Menschen und zahlreiche Angriffe gegen Gesundheitseinrichtungen zu ungezählten Opfern in Gaza bei. Die Ernährungslage und Wasserversorgung sind katastrophal, die Gesundheitsversorgung ist kollabiert. Während die israelische Armee auch in einem Jahr mit der weitgehenden Verwüstung Gazas keines ihrer offiziellen Ziele erreicht hat, hat sie in der Konfrontation mit der libanesischen Hisbollah ihre entgrenzte Kriegsführung auf das nördliche Nachbarland ausgeweitet. Auch in Libanon sind über eine Million Menschen zu Binnenvertriebenen gemacht worden, und mittlerweile ähneln auch erste Städte der besetzten West Bank in Teilen einem Kriegsgebiet. Riad Othman beleuchtet in seinem Vortrag die verschiedenen Aspekte dieser menschengemachten, humanitären Katastrophe und ihre Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung.

medico international hat mehrere Partnerorganisationen in Gaza, darunter die Palestinian Medical Relief Society, die Menschen medizinisch versorgt, die Union of Agricultural Work Committees und die Mayasem Association, die Binnenvertriebene mit Lebensmittelpaketen und warmen Mahlzeiten versorgen, sowie die Culture and Free Thought Association, die ausgebombte oder geflohene Menschen bei der Errichtung von Notunterkünften und Zelten unterstützt.

Riad Othman, Osteuropa-Historiker mit niederländischem Master in Humanitärer Hilfe, arbeitete in bzw. zu unterschiedlichen Krisenregionen, bevor er von 2012 bis 2015 das Büro der Hilfs- und Menschenrechts-Organisation medico international für Palästina und Israel vor Ort leitete. Seit 2016 ist er als Nahostreferent von Berlin aus tätig.

Veranstaltet von: Wuppertaler Friedensforum und Nicaraqua Büro Wuppertal.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos.