07.12.2024 | München
Filmvorführung von »Agenda Item: Erasure« und »The 1957 Transcripts«
Vorführung zweier israelischer Filme mit anschließendem Podiumsgespräch.
Agenda Item: Erasure
Israel 2024 R: Dokumentarische Inszenierung von Einat Weizman
35 Min, Hebräisch mit engl. UT
Mit Agenda Item: Erasure erweckt die bekannte israelische Schauspielerin und Theaterregisseurin Einat Weizman eine Episode der israelisch-palästinensischen Beziehungen zum Leben, über die der Staat bis heute lieber geschwiegen hätte.
Zwei Monate nach dem Krieg in Gaza trafen sich sieben politische Aktivisten in einem geschlossenen, leeren Theater in Tel Aviv. Jeder von ihnen kämpft auf seine Weise gegen die Ungerechtigkeiten des Staates. Sie wurden gebeten, aus den Protokollen von Regierungssitzungen aus dem Jahr 1948 vorzulesen, die bis vor kurzem unter Verschluss waren und erst nach langem Kampf des Akevot Institute zugänglich gemacht wurden. Das Publikum beobachtet die Aktivisten dabei, wie sie zum ersten Mal einen Blick auf Dokumente werfen, die jahrzehntelang unzugänglich waren, und kann gemeinsam mit ihnen etwas über die dunklen Seiten der israelischen Geschichte erfahren.
Agenda Item: Erasure ist eine Produktion des israelischen Akevot Institute.
Der Film wurde bisher im Ausland kaum öffentlich gezeigt und erfährt im Monopol erst seine insgesamt dritte Aufführung in Deutschland.
The 1957 Transcripts
Israel 2024 R: Dokumentarfilm von Ayelet Heller
72 Min, Arabisch/Hebräisch mit engl. UT
The 1957 Transcriptsder israelischen Filmemacherin Ayelet Heller wird nur wenige Tage nach seiner internationalen Premiere auf dem renommierten Filmfestival idfa in Amsterdam im Münchener Kino Monopol gezeigt.
Suezkrise 1956. Israel hat vor dem Hintergrund des geplanten Angriffs auf Ägypten heimlich die „Operation Maulwurf“ (Operation Mole) vorbereitet, um Teile der palästinensischen Bevölkerung in Israel zur Flucht nach Jordanien zu bringen. Als Menschen aus der palästinensischen Gemeinde Kufr Qassem am Abend des 29. Oktober von der Arbeit ins Dorf zurückkehren und unwissentlich gegen die zwischenzeitlich vorverlegte Ausgangssperre verstoßen, erwartet sie die israelische Grenzpolizei und erschießt 48 Menschen.
The 1957 Transcripts beleuchtet die Hintergründe, die Ausführung und die Folgen des Massakers. Es enthält die Aussagen von Überlebenden, Historikern und dem Journalisten, der das Verbrechen drei Tage später ans Licht brachte, sowie eine Nachstellung des Militärprozesses gegen elf der beteiligten Soldaten. Die Rekonstruktion stützt sich auf kürzlich veröffentlichte Prozessabschriften, die dank der Arbeit des Akevot Institute aus Haifa veröffentlicht werden mussten. Darüber hinaus enthüllt der Film auch einen politischen Plan zur ethnischen Säuberung. Das Ergebnis des Prozesses ist für jeden, der an Gerechtigkeit glaubt, schockierend.
The 1957 Transcriptsist eine israelische Produktion und erhielt beim diesjährigen Dokumentarfilmfestival in Tel Aviv den Sonderpreis der Jury.
Link zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=7VdjG2EuvyI
Anschließend Filmgespräch mit der palästinensischen Journalistin Haneen Majadli (Haaretz) und den israelischen Historikern Lior Yavne und Adam Raz (Akevot Institute for Israeli-Palestinian Conflict Research) über den Umgang mit Geschichte und ihre Instrumentalisierung zu politischen Zwecken. Moderiert von Riad Othman (medico international).
Eintritt: € 10
Tickets: an der Abendkasse und im Ticketshop