Trotz der Naturkatastrophen der vergangenen Tage und ihrer Folgen wird das Bündnis Entwicklung Hilft nicht in Japan tätig. „Es gehört zu unseren Grundsätzen, nur in Ländern aktiv zu werden, in denen unsere Mitgliedsorganisationen in direkter Zusammenarbeit mit Projekt-Partnern stehen. Das ist in dem G8-Land Japan nicht der Fall, da wir unsere Arbeit auf Entwicklungs- und Transformationsländer konzentrieren“, erklärt Bündnis-Geschäftsführer Peter Mucke.
Das Bündnis unterstützt die Empfehlungen, die das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) heute für die Katastrophen in Japan veröffentlicht hat:
„Für Spenden zu Gunsten der Opfer des Erdbebens und des Tsunamis in Japan gibt das DZI folgende Hinweise:
• Das Ausmaß der Naturkatastrophe in Japan und die Gefahr radioaktiver Verstrahlung stellen auch für ein wohlhabendes Industrieland, das über ein beträchtliches eigenes Hilfspotenzial und professionelle Fachkräfte verfügt, eine enorme Herausforderung dar.
• Japan selbst verfügt über hoch entwickelte Strukturen des staatlichen Katastrophenschutzes und über leistungsfähige zivilgesellschaftliche Hilfsstrukturen, wie sich auch bei der Bewältigung der Folgen des verheerenden Erdbebens in der japanischen Stadt Kobe im Jahr 1995 gezeigt hat.
• Wirksame Hilfe erfordert die Akzeptanz der Betroffenen und der Verantwortlichen im Land ebenso wie fachliche Kompetenz und Kontakte sowie gerade in Japan eine ausreichende Kenntnis der Landessprache.
• Inwieweit bei der aktuellen Notlage ausländische Hilfe durch Personal und Sachmittel sinnvoll eingesetzt werden kann, ist zurzeit noch nicht absehbar. Auch ist wegen der radioaktiven Strahlung in Teilen der Katastrophenregion die Entsendung von Hilfskräften nur bedingt möglich.
• Vor diesem Hintergrund haben sich erfahrene Hilfsorganisationen in Deutschland in ihrer großen Mehrzahl bisher dagegen entschieden, eigenes Hilfspersonal oder Hilfsgüter nach Japan zu bringen. Das könnte sich in den nächsten Tagen oder Wochen ändern, hängt dann aber entscheidend davon ab, ob die japanische Regierung oder zivilgesellschaftliche Organisationen in Japan gezielt um solche Unterstützung ersuchen.
• Spenden sollten nur über Hilfsorganisationen geleistet werden, die bereits über bestehende gute Kontakte zu japanischen Partnerorganisationen verfügen und Spendengelder aus Deutschland an diese weiterleiten können. Auf diese Weise kann den Bedürftigen wirksam geholfen werden.
• Zurückhaltung empfiehlt das DZI bei Spendenaufrufen, denen keine nachvollziehbaren Angaben über die Zusammenarbeit mit kompetenten Einrichtungen in Japan zu entnehmen sind.“
Weitere Informationen:
Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen: www.dzi.de
Kontakt
Bündnis Entwicklung Hilft – Pressestelle: Tel. 0151 – 15 29 88 02 oder presse@entwicklung-hilft.de