Berlin, 21. Juli 2011 – Das Bündnis Entwicklung Hilft weitet seine Hilfsmaßnahmen für die Not leidenden Menschen in Ostafrika aus. Neben den Bündnis-Mitgliedern Brot für die Welt, Misereor und Welthungerhilfe sind auch die Bündnis-Partner Christoffel-Blindenmission und Kindernothilfe aktiv. „Die Lage ist dramatisch, unsere Partner vor Ort berichten von einem entsetzlichen Elend“, sagt Michael Kleine, Vorsitzender des Bündnis-Vorstands. „Wir helfen in allen drei Ländern und sind dringend auf weitere Spenden angewiesen.“
Die Welthungerhilfe hat 450.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt, um ihre Maßnahmen für die Opfer der Dürre auszuweiten. In den betroffenen Gebieten im Süden von Somalia unterstützt sie den Alliance2015-Partner Concern bei der Verteilung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Spezialnahrung für Kinder. In Kenia und Äthiopien stehen die Viehhirten und Kleinbauern im Mittelpunkt. Viele mussten ihre Tiere notschlachten und können die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel nicht mehr bezahlen. In der Afar-Region im Nordosten Äthiopiens erhalten 2.700 Familien eine Monatsration Getreide, Bohnen und Öl. Die Verteilung übernimmt ein langjähriger äthiopischer Partner der Welthungerhilfe. In Kenia sind zusätzlich zwei Mitarbeiter des Nothilfeteams eingetroffen. Sie organisieren den Einsatz von Tanklastwagen für die Trinkwasserversorgung in der Region Tana River, die nicht weit vom Flüchtlingslager Dadaab entfernt ist.
Auch Misereor setzt auf die Expertise langjähriger Partner wie Schwester Esther Mwaniki, Leiterin des East Pokot Medical Project in der Region Baringo im Westen Kenias. Allein in dieser Region hungern rund 130.000 Menschen. „Wir behandeln immer mehr ausgezehrte Menschen, die mit letzter Kraft in die Gesundheitsstationen kommen, vor allem Kinder und Alte“, sagt Mwaniki. Auch Durchfall-Erkrankungen nähmen dramatisch zu. „Das wenige Wasser, das es noch gibt, ist oft mit Keimen verseucht.“ Die von Misereor finanzierten 23 mobilen Gesundheitsstationen sind für die Menschen in der 4.500 Quadratkilometer großen Region die einzige Möglichkeit, sich behandeln zu lassen. Nun erhalten sie über diese Krankenversorgung auf Rädern auch Essen. Mit finanzieller Unterstützung von Misereor beschafft Schwester Esther Nahrungsmittel: getrocknetes Gemüse, Hirse und Bohnen.
In der Diözese Marsabit im Norden Kenias leiden die Menschen ebenfalls unter der Dürre. Partner von Misereor berichten, dass die meisten natürlichen Wasserstellen ausgetrocknet sind und die Brunnen nicht mehr genug Wasser für Mensch und Tier führen. Mit der Soforthilfe verstärkt Misereor seine Unterstützung für das Wasser-Programm in Marsabit. Eine Hilfe, die neben der Linderung der unmittelbaren Not auch dauerhaft wirkt. „Durch Wasserrückhaltebecken, Brunnen und Regenwassersammeltanks erhält die besonders arme und benachteiligte Bevölkerung langfristig Zugang zu sauberem Trinkwasser“, erklärt Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. „Mit dem Wasser kann auch das Vieh Dürreperioden länger überstehen. Für die Nomaden-Völker dieser Region ist das überlebenswichtig.“ Misereor hat für die Soforthilfe bisher 100.000 Euro bereit gestellt.
Brot für die Welt hilft in Ostafrika über seine Schwesterorganisation Diakonie Katastrophenhilfe. In Somalia werden die Dürre-Opfer mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Latrinen und Notunterkünften versorgt. Dafür wurden 500.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. In Zentralkenia wird Brot für die Welt zwei bereits laufende Projekte zur ländlichen Entwicklung und Ernährungssicherung intensivieren und ausweiten.
Dies verdeutlicht, dass das Bündnis Entwicklung Hilft bereits in der Nothilfe-Phase die langfristige Entwicklung im Blick behält. „So wichtig die schnelle Nothilfe im Moment ist, die Menschen in Ostafrika brauchen auch langfristige Unterstützung. Der Klimawandel wird auch in Zukunft zu weniger oder unregelmäßigen Regenfällen führen. Deshalb setzen wir den Schwerpunkt auf angepasste Anbaumethoden und Projekte zum Ressourcenschutz. Die Ärmsten der Armen dürfen dem Klimawandel nicht schutzlos ausgeliefert werden", sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Der Bündnis-Partner Kindernothilfe erhöht seine Soforthilfe für die Menschen am Horn von Afrika auf 300.000 Euro und weitet seine Hilfsmaßnahmen auf Somalia aus. Im Vordergrund steht die Versorgung von fast 3.000 Kindern und ihren Familien mit Wasser und Nahrung. Gemeinsam mit dem lokalen Partner International Aid Services (IAS) richtet die Kindernothilfe in Mogadischu zudem Schutzzentren für Flüchtlingskinder ein und installiert Wassertanks an zehn Notschulen. Begonnen hatte die Kindernothilfe ihre Soforthilfemaßnahmen in der Nähe der äthiopischen Stadt Jijiga im Grenzgebiet zu Somalia, wo sie gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation humedica mehr als 12.000 Kinder und Erwachsene medizinisch und mit Zusatznahrung versorgt hat. Inzwischen ist das Soforthilfe-Team der beiden Organisation weiter nach Süden zum Flüchtlingslager in Dolo Ado gezogen.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) stellt derzeit mit ihren Partnern in Kenia ein Nothilfeprogramm auf, von dem schnellstmöglich in erster Linie Menschen mit Behinderungen und ihre Familien profitieren sollen. Ein wichtiger Eckpfeiler dieser Hilfsmaßnahmen sind die von der CBM geförderten Schulen und medizinischen Projekte: Geplant ist in einem ersten Schritt, Schülern und Patienten eine regelmäßige Mahlzeit zur Verfügung zu stellen und ihnen Lebensmittelpakete mit nach Hause zu geben. Der CBM-Partner APDK (Association for the Physically Disabled of Kenia) arbeitet mit dem lokalen Roten Kreuz zusammen. Auch hier lautet die wichtigste Aufgabe: Sicherstellen, dass behinderte Menschen und ihre Familien nicht übersehen werden.
Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten. Für die Linderung der Not der Menschen in Ostafrika bittet das Bündnis Entwicklung Hilft die Bevölkerung um Spenden auf das
Spendenkonto 51 51
Bank für Sozialwirtschaft; BLZ 370 205 00
Stichwort: Ostafrika
Kontakt
Für Rückfragen:
Bündnis Entwicklung Hilft – Pressestelle
Tel. 0151.15 29 88 02
presse@entwicklung-hilft.de
www.entwicklung-hilft.de