Medico international & Sunshine Project fordern:
Klares Verbot »nicht-tödlicher« Bio- und Chemiewaffen!
8. November 2002: Vor der Gefahr eines neuen biologischen und chemischen Wettrüstens warnen die Hilfsorganisationen medico international und das Sunshine Project. Die Entwicklung »nicht-tödlicher« Waffen durch Rußland und die USA unterhöhlt zunehmend das uneingeschränkte Verbot von Bio- und Chemiewaffen. Chemische Betäubungsmittel oder auch die Herstellung materialzersetzender Mikroorganismen stellen einen Verstoß gegen die Konvention zum Verbot chemischer und biologischer Waffen dar. Die Vertragsstaaten der Biowaffen-Konvention müssen dieser Entwicklung Einhalt gebieten.
Bezahlbare Arznei für jeden!
Im Oktober 2002 wurde die Liste der unentbehrlichen Medikamente (Model List of Essential Medicines) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 25 Jahre alt. Ziel der Liste: weltweit allen Menschen Zugang zu notwendigen Arzneimitteln und guter Gesundheitsversorgung zu sichern. Zusammen mit den Verantwortlichen für die sahrauischen Flüchtlinge in der südwest-algerischen Wüste entwickelte medico eine auf die Lebenssituation der Sahrauis angepaßte Liste von ca. 150 unentbehrlichen Arzneien. Seit 5 Jahren liefert medico diese Mittel entsprechend dem Bedarf der 155000 Flüchtlinge.
Kimberley Prozeß: »Schöne Worte zu schmutzigen Steinen«
Hilfsorganisationen kritisieren Diamanten-Industrie. Seit 3 Jahren arbeitet medico in der Kampagne »Fatal Transactions«, um den illegalen Diamantenhandel zu bekämpfen. Seither weiß die Weltöffentlichkeit, daß mit Diamanten Bürgerkriege finanziert werden – und seither steht die Diamanten-Industrie unter erheblichem Druck. Am 5. November tagten in Interlaken die Diamantenhändler und Vertreter von 40 Ländern im Rahmen des Kimberley-Prozesses, um ein Abkommen über Kontrollmechanismen gegen den illegalen Handel mit Konfliktdiamanten zu verabschieden. »Dieses Abkommen muß«, sagt medico-Mitarbeiterin Anne Jung, »nicht nur die unabhängige Kontrolle sicherstellen, sondern klare Sanktionen bei Verletzung des Embargos formulieren«.
Keine Großstaudammprojekte in der Türkei - »Save Hasankeyf«
Seit Jahren kämpft medico gegen weitere geplante Mega-Staudamm-Projekte in Kurdistan, die zur Zwangsvertreibung von 300000 Menschen und zur Vernichtung der Stadt Hasankeyf führen, die zum Weltkulturerbe der Menschheit gehört. Zehntausende Menschen zeichneten unsere Protest-Petition an den deutschen Bundestag. Am 4. Oktober traf die Mitteilung ein, daß der Petitionsausschuß unsere Petition angenommen und »als Beschlußempfehlung« (BT-Druck- sache 14/9959) an den Bundestag und die Fachministerien weitergegeben hat. Ein großer Erfolg! – Anläßlich des Weltgipfels in Johannesburg erklärte die Chefin des BMZ, Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul in einem Interview mit der kurdischen Agentur MHA auf die Frage, »Ist es vereinbar mit der Umweltpolitik der Regierung, das Ilisu (Hasankeyf) Projekt mit 75 Mio. Euro zu unterstützen?« laut Agenturbericht: »Das ist ein spezieller Fall, aber Tatsache ist, die Bundesregierung wird dieses Projekt nicht unterstützen. Ich sage das, weil ich es weiß. Ich als beteiligte Ministerin kann sagen, daß es keine Unterstützung geben wird«. Großen Dank! – Frau Wieczorek-Zeul für solche Worte und für ihr bekanntlich langjähriges couragiertes Eintreten gegen das Überflutungsprojekt.
Resultate & Erwartungen
Medico international steht Ihnen zur Verfügung. Die geschilderten Resultate unserer Arbeit erschließen sich Ihnen weit umfassender, wenn Sie für sich & und Ihre Kreise die kostenlosen Info-Materialien zu den einzelnen Themen und unserer insgesamten Arbeit anfordern. Oder das vorliegende Rundschreiben in größerer Zahl anfordern und als Vorweihnachts-Aktion einsetzen. Wir sind auch angewiesen auf Ihre materielle Unterstützung. Auf ihre Spenden. Über die Möglichkeiten der Fördermitgliedschaft und die Gelegenheit projektgebundener Einzugsermächtigungen oder Daueraufträge informieren Sie die beiliegenden Spenderinformationen.
Für Ihre große Aufmerksamkeit und Ihre entschiedene Hilfe im Jahre 2002 danken wir Ihnen allen sehr herzlich.
Die medico-Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter