Es ist kein Zufall, dass die Ebola-Epidemie 2014 drei der ärmsten Länder der Welt trifft. Eine jahrzehntelange internationale und nationale Politik, die die elementaren Bedürfnisse der Bevölkerung vernachlässigte, schaffte die besten Voraussetzungen, für die Verbreitung des Virus. Die Gesundheitssysteme dieser Länder sind ineffektiv oder teilweise kaum vorhanden; das Vertrauen der Bevölkerung in Regierung und öffentliche Institutionen oft nicht gegeben. Wenn die Ursachen der Epidemie nicht nur medizinischer Natur sind, muss auch die Eindämmung soziale, politische und ökonomische Missstände mitangehen. Wie sieht die Ebola-Bekämpfung in den Ländern aus? Welche Rolle spielen dabei internationale Gesundheits-Institutionen, welche Deutschland? Was muss sich ändern, damit Epidemie-Bekämpfung in Zukunft nicht auf Kontrolle und Ausgrenzung bedacht bleibt, sondern bei der strukturellen Prävention beginnt?
Podium 1: "Epidemie der Armut. Soziale und politische Determinanten von Ebola."
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a) Eine Frage der Menschenrechte. Ausgrenzung, Ebola-Aufklärung und die Bedeutung von Vertrauen in Sierra Leone.
Abu Brima, Network Movement for Justice and Development, Freetown/Sierra Leone
b) Wie ein Lotteriespiel. GesundheitsarbeiterInnen und die Ebola-Bekämpfung in Liberia.
Dr. Gisela Schneider, Deutsches Institut für Ärztliche Mission, Tübingen
a) Woher kommt Ebola? Die soziale Pathologie der Epidemie in Westafrika.
Dr. David McCoy, MedAct/Queen Mary University, London/Großbritannien
Moderation: Anne Jung, medico international, Frankfurt/Main
Podium 2: "SoldatInnen, ÄrztInnen, Institutionen. Über den Umgang mit Ebola."
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a) Globale Gesundheit als Sicherheitspolitik. Effekte und Ausschlüsse.
Dr. Henning Füller, Humboldt Universität Berlin
b) New vs. Old. Public Health-Ansätze zur Epidemie-Bekämpfung.
Dr. Andreas Wulf, medico international, Frankfurt/Main
Moderation: Nadja Meisterhans, medico international, Frankfurt/Main
Podium 3: "Nicht nur Ebola. Strukturelle Ursachen von Epidemien bekämpfen."
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a) Nach der Nothilfe. Das deutsche Engagement zur nachhaltigen Bekämpfung und Prävention von Epidemien.
Daniela Vogel, Auswärtiges Amt, Arbeitsstab Ebola, Berlin
b) Gesundheit als Menschenrecht. Umverteilung und Institutionen für globale Gesundheit.
Thomas Gebauer, Geschäftsführer medico international, Frankfurt/Main
Moderation: Prof. Ilona Kickbusch, Graduate Institute of International and Development Studies Geneva, Genf/Schweiz