Aachen, 12.11.2008 – Angesichts der dramatischen Verschärfung der Krise im Ostkongo bittet das Bündnis „Entwicklung hilft“ um Spenden für die notleidende Bevölkerung. Die seit Wochen anhaltenden Kämpfe zwischen Rebellenarmee und Regierungstruppen haben unzählige Menschen zur Flucht gezwungen. Sie benötigen dringend Lebensmittel, sauberes Wasser, Medikamente, Decken und andere für das Überleben wichtige Utensilien. Aufgrund der Regenzeit ist die Gefahr von Atemwegserkrankungen und Choleraepidemien erhöht. Rund um Goma traten bereits erste Fälle von Cholera auf.
Die im Bündnis „Entwicklung hilft“ zusammengeschlossenen Organisationen fördern im Kongo zahlreiche Entwicklungs- und Wiederaufbauprojekte und unterhalten enge Kontakte zu vielen Partnerorganisationen. Die Welthungerhilfe hat zudem 20 Mitarbeiter im Ostkongo. Dank des engen Partnernetzes konnten trotz widriger Umstände bereits erste Nothilfeprojekte auf den Weg gebracht werden. So hat MISEREOR 50.000 Euro Soforthilfe für die Versorgung und psychosoziale Betreuung von Flüchtlingen in Goma bewilligt.
„Unsere Partner bitten dringend um Hilfe, vor allem bei der politischen Lösung“, berichtet Ulla Felsenstein von „Brot für die Welt“. Die Kirchen und andere Nichtregierungsorganisationen vor Ort rufen die beteiligten Parteien zum Frieden auf. Nach Ansicht des Kongo-Experten der Welthungerhilfe, Georg Dörken, ist ein schnelles Ende der Krise nur möglich, wenn die kongolesische Regierung den Rebellenführer Nkunda am Verhandlungstisch zulässt. Raoul Bagopha, bei MISEREOR verantwortlich für die Projektarbeit im Kongo, sieht hier auch die Bundesregierung in der Pflicht: „Sie muss ihren Einfluss gegenüber den Regierungen der Demokratischen Republik Kongo und Ruandas geltend machen, um beide Länder für die Umsetzung des im November 2007 in Nairobi ausgehandelten Friedensabkommens zu gewinnen. Dabei sollte Ruanda auf den Rebellenchef Laurent Nkunda einwirken, während die Demokratische Republik Kongo sich der Frage der ruandischen Hutu-Milizen auf ihrem Territorium (FDLR) ernsthaft annehmen muss.“
Deutschland unterhalte Beziehungen zu beiden Staaten und könne deshalb dazu beitragen, ein Ende der Tragödie im Ostkongo, ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen und einen dauerhaften Schutz der Bevölkerung zu erzielen. Sofort benötigt werden Korridore, die der Bevölkerung sichere Fluchtwege aus den Kampfgebieten eröffnen und die Versorgung mit Hilfsgütern ermöglichen.
Die Bankdaten für Spenden:
Spendenkonto 51 51
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Stichwort „Kongo“
Online-Spenden: www.entwicklung-hilft.de/online-spende.html
Das Bündnis „Entwicklung hilft – Gemeinsam für Menschen in Not“ ist ein Zusammenschluss der fünf deutschen Hilfswerke „Brot für die Welt“, Deutsche Welthungerhilfe, medico international, MISEREOR und terre des hommes. Alle fünf setzen auf langfristige Entwicklungszusammenarbeit, aber in Notsituationen und bei Katastrophen wird das Bündnis zusätzlich aktiv, um vor Ort akute Hilfe zu leisten.
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