Wie kann, soll und darf die stiftung medico international ihr Vermögen anlegen? Diese Frage beschäftigt die Stiftung seit ihrer Gründung. Da nur die Erträge aus ihrem Vermögen für die Arbeit verwendt werden können, waren bei den Anlageentscheidungen auch Vorgaben wie Werthaltigkeit und Rentabilität zu beachten. Allerdings nicht um jeden Preis. So hat der Vorstand mit der Formulierung von ethisch-nachhaltigen Anlagekriterien festgelegt, dass mit dem Stiftungsvermögen nicht indirekt auch Unternehmen gefördert werden können, die den Interessen von medico entgegenstehen.
Insgeheim hat die medico-Stiftung aber von Anfang an mit einer Anlageoption jenseits des fragwürdigen Finanzsektors geliebäugelt: mit der Option, das Stiftungskapital in einer Immobilie anzulegen, die von medico selbst genutzt wird. Eben diese Idee ist in diesem Herbst Wirklichkeit geworden: Die Stiftung hat im Frankfurter Osten ein Grundstück erworben und wird auf diesem ein Gebäude errichten, das Verein und Stiftung künftig ein festes Zuhause geben und ihre Unabhängigkeit absichern wird.
Und nicht nur das: Stand heute werden neben kulturellen Organisationen auch Vereine aus dem Bereich der Flüchtlingshilfe das 2017 fertiggestellte Gebäude nutzen. So soll ein Zentrum entstehen, das in seiner Gesamtheit wie medico der Idee einer solidarischen Welt verpflichtet ist. In einer Stadt, die wie Frankfurt fast schon monokulturell auf das Monetäre ausgerichtet ist, sorgt das für ein praktisches Gegengewicht.
Die Stiftung ist auf weitere Unterstützung angewiesen. Wie man sich engagieren kann können Sie hier nachlesen.