Auf dem EU-Gipfel zu Libyen am 11. März ist es zu keiner Entscheidung für eine Aufnahme von Flüchtlingen aus Libyen gekommen. Derweil hat die Bundesregierung zwar dem Flüchtlingshochkommissariat UNHCR eine Million Euro zur Repatriierung der aus Libyen geflohenen Bangladescher zur Verfügung gestellt. Für die Flüchtlinge aus Eritrea, dem Sudan und Somalia, die aufgrund drohender Verfolgung nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren können, fehlt jedoch die notwendige Entschlossenheit für ein humanitäres Handeln. PRO ASYL und medico international setzen deshalb ihre E-Mail-Aktion „Fluchtwege nach Europa öffnen - Flüchtlinge aufnehmen!“ fort. Bislang haben über 6.000 Personen den Appell an die Bundeskanzlerin unterzeichnet.
Seit dem 20. Februar überquerten über 200.000 Flüchtlinge und Migranten aus Libyen die Grenzen nach Tunesien und Ägypten. Täglich kommen Tausende hinzu. Die Situation spitzt sich zu. Schwer bewaffnete Gaddafi-Truppen kontrollieren die Grenze – die Flucht aus Libyen ist lebensgefährlich.
PRO ASYL und medico international sind in großer Sorge um die in Libyen gestrandeten Flüchtlinge. Sie stehen nun zwischen allen Fronten. Antonio Guterres, der UN-Flüchtlingskommissar, forderte die Evakuierung und Aufnahme dieser schutzlosen Menschen. Die EU muss die Flüchtlinge retten und in Europa aufnehmen.
Mit dieser Email-Aktion wird die Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, sich für die Aufnahme von aus Libyen geretteten Flüchtlingen in Deutschland und der EU einzusetzen. PRO ASYL und medico international wollen damit erreichen, dass sich die Bundesregierung tatkräftig an der Bewältigung der humanitären Krise beteiligt und Flüchtlinge, die aufgrund der bisherigen EU-Kooperation mit Libyen dort festsaßen, nun aufgenommen werden.
Unterstützen Sie unsere Forderungen mit einer Email an die Bundeskanzlerin Angela Merkel!
Ihre Email können Sie hier auf der Homepage von Pro Asyl per Formular verschicken.
PROTESTBRIEF AN FRAU MERKEL:
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Antonio Guterres, der UN- Flüchtlingskommissar, appellierte am 1. März 2011 „an alle Nachbarregierungen in Nordafrika und Europa, die Grenzen über Land, Luft oder See offen zu halten für Menschen, die aus Libyen fliehen müssen. Alle Menschen, die Libyen verlassen, sollten ohne jegliche Diskriminierung und ungeachtet ihrer Herkunft Unterstützung erhalten.”
Bitte setzen Sie sich dafür ein,
- dass die über 11.000 von UNHCR in Libyen registrierten Flüchtlinge gerettet, evakuiert und in Europa aufgenommen werden – ein Teil auch in Deutschland.
- dass zügig eine solidarische und menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen in Europa organisiert wird. Keinesfalls dürfen Flüchtlingsboote auf dem Meer zurückgewiesen oder abgedrängt werden.
- dass Tunesien und Ägypten jede erdenkliche Hilfe erhalten, um Flüchtende zu versorgen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Name
Den ausführlichen Appell von ProAsyl und medico international anlässlich des EU-Gipfels zu Libyen finden Sie hier.