Klimagerechtigkeit

Heute, nicht morgen

12.07.2022   Lesezeit: 1 min

Perspektiven des Globalen Südens stärken.

Der Satz, dass globale Krisen globale Antworten verlangen, ist fast schon zur Phrase geworden: wahr, aber meist folgenlos. Doch es gibt Ausnahmen und Bewegungen. So organisieren sich seit zwei Jahren Gruppen aus inzwischen 40 Ländern des Globalen Südens in dem klimapolitischen Netzwerk MAPA. Die Abkürzung steht für „Most Affected People and Areas“. Allein das ist eine Ansage und ein Widerspruch gegen die Mär, bei steigendem Meeresspiegel und anderen Klimadesastern würden alle in einem Boot sitzen. Das tun sie nicht.

In diesem Sinne pocht MAPA, im Austausch wie auch in Auseinandersetzung mit den europäischen Fridays-for-Future-Bewegungen, auf eine konsequent dekoloniale Perspektive. Es geht ihnen nicht um bedrohte Zukünfte, sondern um Klimagerechtigkeit in einer längst verwüsteten Gegenwart.

Die aktuell von medico geförderte Kooperation unterstützt die Zusammenarbeit von Klimainitiativen aus Angola, Brasilien, Kolumbien, Kenia, Libanon, Nigeria und den Philippinen. In sechs der sieben Länder finden in diesem Jahr Wahlen statt. Und überall soll Druck von unten die Relevanz von Klimagerechtigkeit in den nationalen Diskursen stärken. Der länderübergreifende Austausch soll in jeweils möglichst starke Kampagnen vor Ort münden. Mitunter ist globale Zusammenarbeit angesichts globaler Krisen eben doch mehr als eine Phrase.


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