Mit dem Wort „Patent“ waren einst positive Assoziationen verbunden. Patente als Belohnung für Erfindungen und Erfindungsgeist, Neugier und Menschheitsfortschritt – das schien jedermann einzuleuchten. Doch die Zeiten haben sich gewandelt, Patente und geistige Eigentumsrechte sind heute vielfach Fluch statt Segen für die Menschheit. Warum, das können Sie am Beispiel der globalen Medikamentensituation in der Infozeitung nachlesen. Ein Argument vorweg: Patente und ihre zunehmende Globalisierung sind heute ein strategisches Instrument zur Sicherung ökonomischer Vorherrschaft. Es geht längst nicht mehr um Innovation, sondern um die Sicherung der eigenen Marktinteressen. Auf die tödlichen Konsequenzen dieser Wirtschaftspolitik, die Verteilung von Armut und Reichtum in der Welt zementiert, wird dabei keine Rücksicht genommen. Kein Wunder, dass die Chemikerin Eloan Pinheiro aus Brasilien davon spricht, dass „Patente töten“. Es gibt Alternativen zu der Privatisierung von Gesundheitswissen. Auch die wollen wir Ihnen in dieser Zeitung vorstellen. Das Zukunfts-Projekt einer alternativen Pharmafirma in Bangladesh, die nicht dem Gewinn sondern der Gesundheit der Menschen verpflichtet ist, birgt Risiken. Wenn das Experiment gelingt, dann ist es zur Nachahmung gedacht, und zwar patentfrei.
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