Kongo-Debatte: Entwicklung muss im Vordergrund stehen

Bündnis "Entwicklung hilft": Rohstoff-Erlöse müssen der Bevölkerung zugute kommen

19.05.2006  

Aachen, 19.5.06. Das „Bündnis Entwicklung hilft“, ein Zusammenschluss namhafter deutscher Entwicklungsorganisationen, mahnt anlässlich der Bundestagsberatung über den Kongo-Einsatz der Bundeswehr, die politischen und sozialen Hintergründe in dem afrikanischen Land nicht aus den Augen zu verlieren. Bei den internationalen Bemühungen im Kongo gehe es darum, das Land auf dem Weg in eine stabile Demokratie zu unterstützen und die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern. Dazu müssten langfristige politische und ökonomische Strategien gemeinsam mit kongolesischen Politikern und Organisationen entwickelt werden, um die Potenziale des Landes zugunsten der Bevölkerung zu nutzen.

Trotz des immensen Rohstoffreichtums, 18 international begehrte Bodenschätze befinden sich auf kongolesischem Staatsgebiet, belegt der Kongo Platz 167 auf der Liste der 175 ärmsten Staaten der Welt. 70% der Kongolesen leben unterhalb der Armutsgrenze. „Das ist ein Skandal, und wir sind in der aktuellen Debatte gefordert, den Blick auf die Gesamtsituation zu richten und der Bevölkerung zu helfen, die Probleme zu überwinden“, sagt Katja Maurer, Vorstandsmitglied von „Entwicklung hilft“. „Internationale staatliche wie private Akteure müssen sich hinsichtlich der kongolesischen Ressourcen, deren Ausbeutung und Verteilung auf klare Prinzipien verpflichten.“ Langfristige wirtschaftliche und politische Strategien seien nach der Wahl vonnöten, um den Reichtum des Landes so umzuverteilen, dass auch der arme Teil der Bevölkerung davon profitiere. „Sich nur mit einem kurzzeitigen Militäreinsatz zu befassen, ist simulierte Politik“, unterstreicht Maurer. Die Erlöse aus der Ressourcenförderung im Kongo könnten die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung finanzieren. Dazu müssten mit vereinten Kräften umgehend die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

Das „Bündnis Entwicklung hilft“ macht darauf aufmerksam, dass der Militär-Einsatz bei den Wahlen am 30. Juli als Startschuss für einen langfristigen Aufbau des afrikanischen Landes gelten muss. Es fordert den Bundestag und die Öffentlichkeit auf, das Thema Kongo auch nach der Bundestagsentscheidung am 1. Juni nicht zu den Akten zu legen. Es müssen politische, zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Mittel für langfristige Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Kongo ausgeschöpft werden.

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