Kongo – Gerechte Verteilung der Rohstoff-Erlöse als Schlüssel zum Frieden

Bündnis „Entwicklung hilft“: Rolle der UNO als „ehrlicher Makler“ stärken

20.11.2008   Lesezeit: 2 min

Aachen, 19.11.2008 – Angesichts der dramatischen Lage im Ostkongo fordert das Bündnis „Entwicklung hilft“ neue Lösungsansätze. Der Konflikt könne nicht entschärft werden, wenn nicht zugleich die Praxis der Rohstoffausbeutung überprüft und die Einnahmen aus den Rohstoffexporten der Region gerecht verteilt würden. „Der Blick auf den Konflikt im Ostkongo kreist zu sehr um die Kämpfe zwischen Regierungseinheiten und Rebellenarmeen und die Beteiligung verschiedener Ethnien. Darüber wird allerdings die Rolle der reichen Rohstoffvorkommen unterschätzt: Die Verteilungskämpfe um diese Bodenschätze sind einer der Hauptmotoren für Morde, Vertreibungen und andere Verbrechen. Politische Lösungen, die nicht alle Gruppen mit ihren jeweiligen wirtschaftlichen Interessen berücksichtigen, haben daher keine Aussicht auf Erfolg“, betont Yvonne Ayoub von „Brot für die Welt“.

Rechtssicherheit bezüglich der Nutzung der Rohstoffe und die Respektierung der Menschenrechte durch alle Konfliktparteien sind für das Bündnis „Entwicklung hilft“ ein erster Schritt Rich­tung Frieden. Wegen der Vielzahl der direkt oder indirekt beteiligten Interessengruppen, zu denen auch mehrere afrikanische Staaten zählen, hält das Bündnis es für erforderlich, dass die internationale Staatengemeinschaft sich entschlossen für eine Verhandlungslösung engagiert. „Die Rolle der Vereinten Nationen als ehrlicher Makler für die Interessen aller Gruppierungen muss gestärkt werden“, so Yvonne Ayoub.

Nach der demokratischen Wahl von Joseph Kabila zum ersten Präsidenten der dritten Republik im Jahr 2006, schien es zunächst, als könne ein politischer Neuanfang in der Demokratischen Republik Kongo gelingen. So hatte die Regierung versucht, ein transparentes und überprüfbares Haushaltswesen aufzubauen und zugleich dafür zu sorgen, dass Einnahmen aus Rohstoff- und Konzessionsverkäufen tatsächlich in den Staatshaushalt fließen. Inzwischen werden bestehende Rohstoffverträge mit Unternehmen sowie Konzessionen für den Holzeinschlag einer Revision unterzogen. Allerdings ist der Einfluss der Regierung insbesondere in den rohstoffreichen Regionen im Osten des Landes immer noch gering.

Das Bündnis „Entwicklung hilft – Gemeinsam für Menschen in Not“ ist ein Zusammenschluss der fünf deutschen Hilfswerke „Brot für die Welt“, Deutsche Welthungerhilfe, medico international, MISEREOR und terre des hommes. Alle fünf setzen auf langfristige Entwicklungszusammenarbeit, aber in Notsituationen und bei Katastrophen wird das Bündnis zusätzlich aktiv, um vor Ort akute Hilfe zu leisten. Die Bündnisorganisationen unterhalten zahlreiche Entwicklungsprojekte in dem zentralafrikanischen Land.

Das Bündnis „Entwicklung hilft“ bittet um Spenden für die Unterstützung der Menschen im Kongo:

Spendenkonto 51 51
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Stichwort „Kongo“

Online-Spenden: www.entwicklung-hilft.de/online-spende.html

Kontakt

Pressekontakt: Armin Senger, 0228/ 909 66-23, presse(at)entwicklung-hilft.de


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