Pressemitteilung, 02.06.2015

Kritik an Gesundheitsagenda bei G7

02.06.2015  

Im Vorfeld des G7-Treffens in Elmau kritisiert medico international, dass sich die Gesundheitsagenda nicht mit den Ursachen globaler Gesundheitskrisen beschäftigt.

Im Vorfeld des G7 Treffens in Elmau kritisiert die sozialmedizinische Hilfsorganisation medico international, dass sich die Gesundheitsagenda des Treffens  auf die Behandlung von Symptomen konzentriere, statt sich mit den Ursachen von globalen Gesundheitskrisen zu beschäftigen. 

Das G7-Treffen beschäftigt sich u.a. mit den gesundheitspolitisch relevanten Themen Ebola, Antibiotikaresistenzen und Impfmaßnahmen. So kritisiert medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer den Vorschlag der Bundesregierung, eine Health Emergency Reponse Work Force, die sogenannten Weißhelme, zur schnelleren Seuchenbekämpfung einzurichten, wie sie die Bundesregierung in Elmau vortragen will.

„Wir sind das Land des Sozialmediziners Rudolf Virchow, der schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts wusste, dass Seuchenbekämpfung eine Frage der gesundheitsfördernden Sozialpolitik ist“, so Gebauer. Deshalb gehe es jetzt darum, über Wege zu diskutieren, in Ländern wie Sierra Leone nachhaltige Gesundheitssysteme einzurichten und die Weltgesundheitsorganisation zu stärken, statt Parallelstrukturen für den Notfall aufzubauen. Auch zur Bekämpfung wachsender Antibiotikaresistenzen seien nachhaltige öffentliche Gesundheitssystem das beste Mittel, so der medico-Geschäftsführer.

Sowohl die Ebola-Epidemie wie die wachsenden Antibiotikaresistenzen weltweit unterstreichen die Notwendigkeit einer globalen Gesundheitspolitik. „Diese Politik muss im Sinne des Allgemeinwohls agieren“ , so die medico-Gesundheitsreferentin Anne Jung. Bislang aber verstünde sich die Politik gerade bei G7 eher als Vertreter jeweiliger Wirtschaftsinteressen. „Das schadet der Gesundheit“, so Anne Jung. Umso unverständlicher sei es, dass das Versammlungsrecht für diejenigen eingeschränkt werden solle, die sich  in Garmisch-Patenkirchen für das Allgemeinwohl einsetzen wollen.

  • Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an Katja Maurer, maurer@ medico.de, Tel.: 0171 12212 61

 Weitere Informationen zum Thema G7 und Gesundheit finden Sie unter: www.medico.de/G7


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