Unter den laufenden militärischen Angriffen ist vor allem der Süden des Landes vom Krieg betroffen. „Die Versorgungslage in den staatlichen Krankenhäusern ist dort nicht gesichert“, teilt Mohammed al-Zayed mit, der als Gesundheitskoordinator bei Amel Association International (Amel) arbeitet. Amel gründete sich 1979 als Reaktion auf den libanesischen Bürgerkrieg, um schon die damals unbeteiligte Zivilbevölkerung medizinisch zu versorgen. „Mit unseren mobilen Kliniken können wir zumindest eine Erstversorgung der Flüchtenden gewährleisten“, so al-Zayed weiter und umreißt die aktuelle Arbeit seiner Organisation: „Allein in Saida, wo wir im Juli ein neues Gesundheitszentrum eröffnet haben, sind bereits zehntausende Menschen angekommen. Von dort aus koordinieren wir die Nothilfe in der ganzen Region.“
Im palästinensischen Flüchtlingslager Ein el-Hilweh bei Saida betreut derweil die Nashet Association die ankommenden Flüchtenden. Zafer al-Khateeb, Gründer und Direktor von Nashet, bemerkt dazu: „Die große Mehrheit, die hier Zuflucht findet, hat nur wenige Habseligkeiten bei sich. Sie sind die Ärmsten unter denen, die fliehen. Darunter sind viele Syrer:innen, die nun zum zweiten Mal vor einem Krieg fliehen müssen.“ Zusammen mit einer Frauen-Kooperative unterhält Nashet eine Küche, um die Essensversorgung dieser Menschen zu garantieren.
Der Billigung des Krieges widersprechen
Medico international arbeitet seit vielen Jahren mit Partnerorganisationen im Libanon, in Israel, in Gaza und im Westjordanland zusammen. Angesichts der aktuellen Ausweitung des Krieges warnt Imad Mustafa, medico-Referent für Menschenrechte und den Libanon: „Die Bundesregierung muss sich für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzen – und nicht wie im Falle Gazas erst nach vielen Monaten. Alles andere wäre eine Billigung des Krieges!“
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