Im Libanon lassen der politische Stillstand und der dramatische wirtschaftliche Niedergang jede:n Zweite:n wünschen, das Land zu verlassen. Gleichzeitig ist der Libanon weiterhin Zufluchtsort, etwa für rund 1,5 Millionen Syrer:innen. Die meisten von ihnen leben schon seit Jahren in extremer Armut in informellen Lagern. Seit 2015 werden sie auf Betreiben der libanesischen Regierung nicht einmal mehr registriert. Offiziell sind sie damit rechtlose „Niemande“. Das setzt sie umso mehr Gewalt und Willkür aus; es kommt immer wieder zu Durchsuchungen, Inhaftierungen, Folter durch die Sicherheitskräfte und Abschiebungen.
Gegen diese Entrechtung stemmt sich die libanesisch-syrische Organisation „SAWA for Development and Aid“. Die Aktivist:innen leisten für syrische Geflüchtete Rechtsberatung und haben schon so manche Registrierung mit durchgefochten. Die Unterstützung ist grenzüberschreitend: Auch nach Syrien Rückgekehrten steht SAWA so gut wie möglich zur Seite.