Berlin, 29. April 2009 – Das Bündnis Entwicklung hilft veröffentlicht heute einen Bericht, der die Hilfsmaßnahmen in Birma nach dem Wirbelsturm Nargis vor einem Jahr bilanziert. Der Bericht zeigt auf, wie die fünf Mitgliedsorganisationen die Spendeneinnahmen des Bündnisses in Höhe von rund 1 Million Euro verwendet haben.
"Die Hilfswerke haben wichtige und gute Arbeit zur Linderung der Not der Menschen vor Ort geleistet. Auch die Wiederaufbauarbeiten sind erfolgreich angelaufen", sagt Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung hilft. In den ersten Monaten nach dem Zyklon Anfang Mai 2008 konzentrierte sich die Arbeit der Hilfswerke auf die Not- und Katastrophenhilfe. Sie verteilten Lebensmittel und errichteten Notunterkünfte. Wegen der im Juni notwendigen Reisaussaat musste zudem rasch mit dem Wiederaufbau der Landwirtschaft begonnen werden. Im Irrawaddy-Delta, der "Reisschale Myanmars", unterstützten die Bündnis-Hilfswerke die Bauern durch die Verteilung von Saatgut und technischem Gerät für die Aussaat. Die Ernte Ende 2008 fiel zwar schlechter aus als in normalen Jahren, jedoch deutlich besser als zunächst befürchtet.
"Diese Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch immer viele Menschen in provisorischen Unterkünften leben, während sich die nächste Regenzeit nähert", erklärt Mucke. Er definiert den Wiederaufbau von Häusern und Infrastruktur sowie die Wiederbeschaffung von landwirtschaftlichen Geräten und Nutztieren als die wichtigsten Aufgaben der kommenden Monate.
Mucke kritisiert die burmesische Regierung: "Die Schuld an der noch immer schlechten Lage vieler Menschen trägt auch das Militärregime, das durch seine Repressionen die Arbeit der internationalen Helfer behindert. Die Staatsführung muss sich für einen demokratischen Prozess öffnen, sie muss die Opposition einbeziehen und muss den Vertreibungskrieg gegen ethnische Minderheiten beenden. Erst dann ist eine langfristige Entwicklung in Birma möglich."
Der Zyklon Nargis hatte am 2. und 3. Mai 2008 das Irrawaddy-Delta und weitere Regionen Birmas verwüstet. Mehr als 130.000 Menschen starben. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe wurde erst mit einigen Wochen Verzögerung deutlich, weil sich die burmesische Regierung zunächst gegen internationale Hilfe gesperrt hatte. Alleine aufgrund eines gemeinsamen Spendenaufrufs mit der ARD erhielt das Bündnis Entwicklung hilft Spenden in Höhe von mehr als 780.000 Euro. Insgesamt wurden 1.011.800 Euro durch das Bündnis gesammelt.
Die fünf Hilfswerke Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe haben das Bündnis Entwicklung hilft für akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten geschlossen. Sie werben aber auch unabhängig vom Bündnis Spenden ein. Für die Arbeit in Birma sammelte zum Beispiel Misereor dadurch eine Million Euro, die Welthungerhilfe 3,2 Millionen Euro.
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