„Ohne wirksamen Klimaschutz drohen dramatische Katastrophen“

Bündnis Entwicklung Hilft kritisiert den langsamen Verhandlungsprozess in Doha

05.12.2012  

„Die politische Untätigkeit beim Klimagipfel in Doha ist unverantwortlich. Ohne wirksamen Klimaschutz drohen dramatische Katastrophen – vor allem in Entwicklungsländern“, erklärt Peter Mucke, Geschäftsführer von Bündnis Entwicklung Hilft, zu den Verhandlungen beim Treffen der Minister in Doha. „Unsere Vorsorgemaßnahmen und die Hilfe vor Ort werden gefährdet, wenn sich die Klimaextreme häufen. Klimaschutz und Katastrophenschutz stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Das verstärkte Auftreten von Klimaextremen wie heftigen Stürmen, Starkregen und langanhaltenden Dürren ist inzwischen ein Fakt. Das zwingt zum Handeln“, stellt Mucke klar.

Allein in der Dekade zwischen 2002-2011 wurden gemäß WeltRisikoBericht 2012 von Bündnis Entwicklung Hilft weltweit 4.130 Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren, Erdbeben oder Wirbelstürme dokumentiert. Ihnen fielen mehr als eine Million Menschen zum Opfer, der ökonomische Schaden belief sich auf mindestens 1,195 Billionen US-Dollar.

Besonders gefährdet durch den Klimawandel sind die Küstengebiete: Mehr als 634 Millionen Menschen leben rund um den Globus in direkter Nähe zu Küsten, davon mehr als die Hälfte (56,8 Prozent) in städtischen Ballungszentren. „Werden die Ballungszentren von Wirbelstürmen oder Überschwemmungen getroffen, bedeutet dies höchste Lebensgefahr und schwerste Schäden in den Küstenstädten“, warnt Peter Mucke.

Dabei wäre ein nachhaltiger Küstenschutz möglich: Durch Eindämmung des Klimawandels und durch natürliche Schutzmaßnahmen. Bei diesen werden etwa Feuchtgebiete renaturiert, Korallen und Mangroven gezielt angepflanzt und gepflegt und so die natürlichen Eigenschaften von Küstenlebensräumen – wie die Wellenbrecherfunktion von Korallenriffen – gezielt genutzt, um Gefahren zu senken und Risiken zu verringern.

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