Anlässlich des bevorstehenden „World Health Summit“ in der Berliner Charité lädt ein breites Bündnis von gesundheits- und entwicklungspolitischen Organisationen, sowie Gewerkschaften am 16.10.2009 zu einer öffentlichen Protestaktion und der Alternativkonferenz "Public Eye on Berlin" ein.
Die 20 Träger der Gegenaktivitäten, darunter medico international, attac, Evangelischer Entwicklungsdienst, IPPNW und die gesundheits- bzw. sozialpolitischen Fachbereiche der Vorstände von DGB, IG Metall und ver.di, kritisieren den selbsternannten „Weltgesundheitsgipfel“ in einer Gemeinsamen Erklärung: „Dieser Gesundheitsgipfel ist nicht geeignet, weltweite Gesundheitsprobleme anzugehen. Aufgrund seiner inhaltlichen wie organisatorischen Ausrichtung droht der Gipfel eher zu den Problemen beizutragen, die er vermeintlich zu lösen gedenkt.“
Thomas Seibert von medico international erläutert: „Nicht der Zugang zur Gesundheitsversorgung aller Menschen oder gesunde Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen das Programm des Berliner Gipfels, sondern kurative Individual-Medizin und der Einsatz von Hochtechnologie. Damit droht Gesundheit zu einer Ware zu werden, die nur noch von technischen und betriebwirtschaftlichen Kriterien bestimmt wird. Da sind offenbar mehr medizinisch-ärztliche Hybris und ein unkritischer Glaube an technologische Lösungen für komplexe Probleme am Werk, als Verständnis für die Gründe der globalen Gesundheitskrise. Letztere besteht vor allen Dingen darin, dass weltweit immer mehr Menschen von der medizinischen Behandlung ausgeschlossen werden.“
Ein „Weltgesundheitsgipfel“, der diesen Namen verdiente, müsste laut medico international durch legitime Vertreter aus allen Teilen der Welt bestehen: „Statt ein neues von der Pharmaindustrie gesponsertes Gremium zu schaffen, wäre es sinnvoller, die bestehenden Strukturen der Weltgesundheitsorganisation WHO zu stärken.“
Einladung zu den Gegenaktivitäten am 16.10.2009:
Öffentlichkeitswirksame Protestaktion vor dem Eingang zum "World Health Summit"
Zeit: ab 8:30 Uhr
Ort: Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin
Alternativkonferenz „Public Eye on Berlin“
Zeit: 13 bis 18 Uhr
Ort: Kaiserin-Friedrich Haus
Robert Koch Platz 7
10115 Berlin – Mitte
Die vollständige Gemeinsame Erklärung und das Programm der Alternativkonferenz finden Sie auf www.medico.de
Über eine Vorankündigung und Berichterstattung würden wir uns freuen.
Akkreditierung erwünscht unter: presse@medico.de
Die Einladung zu einer Pressekonferenz folgt. Sie ist für den Vormittag des 16.10.2009 geplant.
Kontakt
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
- Thomas Seibert, medico international: 069/94438-36 oder 0160/97557350; email: seibert@medico.de