In Somalia und im Nordosten Kenias sei die humanitäre Situation zurzeit wieder extrem angespannt, berichtet Dr. Abdullahi Hersi, Geschäftsführer von Nomadic Assistance for Peace and Development (NAPAD). Dürre und der Konflikt mit den radikal-religiösen islamischen Al-Shabaab-Milizen führen zu Landflucht und verhindern den Zugang zu Wasser und Lebensmitteln. Eine erneute Hungersnot scheint nur eine Frage der Zeit. Der langjährige medico-Partner NAPAD wurde 2006 von somalischen NGO- und UN-Mitarbeitern gegründet und will nachhaltig etwas für die Gemeinschaften tun, aus denen sie selbst stammen. Während sich internationale Helfer aus Somalia weitgehend zurückzogen, leistet die somalische Organisation dort, mit Spenden von medico international, Nahrungsmittelhilfe für Familien auf der Flucht vor Krieg und Klimawandel.
Unter solchen Umständen dürfe sich Hilfe nicht auf Nahrungsmittelhilfe beschränken. „Alle Bürger dieser Welt haben das Recht auf Gesundheitsversorgung, sauberes Wasser, Bildung, soziale Sicherheit und ein Leben frei von Hunger. Der Zufall an einem bestimmten Ort der Welt geboren worden zu sein, darf nicht zum Todesurteil werden“, kritisiert Dan Owalla. Er ist Aktivist der kenianischen Gesundheitsorganisation Kamukunji Paralegal Trust (KAPLET), deren Kampagnen für die Bekämpfung der strukturellen Ursachen der Hungerkrisen, medico schon seit der ostafrikanischen Katastrophe von 2011 unterstützt. Damals starben über eine Viertelmillion Menschen.
„Der Nahrungsmangel in den afrikanischen Ländern ist nicht einfach die Folge einer Naturkatastrophe. Zwar ging dem Hunger die Dürre voraus, doch gehört Dürre zu den Folgen des Klimawandels, der von den Ländern des Nordens und den Schwellenländern verursacht wird“, erläutert medico-Nothilfereferent Bernd Eichner. Und weiter: „Die Armut der ganzen Region resultiert nicht zuletzt aus mehreren Kriegen um die regionale Vorherrschaft, die nur dann internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie globale Sicherheitskalküle aus der Balance bringen.“ Solange nicht die existenziellen Bedürfnisse und die Mitwirkung der Bevölkerung, sondern stets nur die Interessen der gewalttätigsten Milizen im Vordergrund stünden, würden die periodischen Friedensabkommen keinen Frieden schaffen können.
Damit die medico-Partnerorganisationen in Ostafrika einen wirksamen Beitrag zur Linderung der Not und zur langfristigen Bekämpfung der Ursachen leisten können, bittet medico international um Spenden unter dem
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- Bernd Eichner, Nothilfereferent medico international: Tel. 069/94438-45 oder eichner@medico.de
Pressemitteilung, 24.02.2017
Spendenaufruf Hungerkrise / Nothilfe für Ostafrika
24.02.2017