13.10.2021 | Karlsruhe
Ist Gesundheit Ansichtssache?
Antworten aus Recht, Kultur, Technologie und Ethik. Mit Anne Jung, medico international
Tagung mit dem Kulturamt der Stadt Karlsruhe und dem ZKM I Zentrum für Kunst und Medien
"Gesundheit ist ein hohes Gut", sagt der eine, "Hauptsache gesund", die andere.
Einerseits streben Menschen danach, sich selbst zu optimieren, zu verschönern oder ihre körperlichen Fähigkeiten zu erweitern. Andere Menschen sind froh, durch Medizin und Technik wieder oder weiterhin selbstbestimmt zu leben. Zunehmend wird perfekte Gesundheit in unserer Gesellschaft jedoch zum Maßstab, auf die sich die Politik, die Werbung, die Medizin, die Forschung fokussiert. Das Streben nach einem besseren, längeren und gesünderen Leben treibt uns an, auch mithilfe der digitalen Unterstützung, ob beim Gehen, beim Herzschlag oder der elektronischen Patientenakte.
Damit sind bereits einige Themen der Tagung des Karlsruher Forums benannt.
Das Thema Gesundheit tangiert jedoch auch unser Recht und ist nicht nur eine individuelle Angelegenheit. Der Staat schafft Rahmenbedingungen für das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, die in den letzten Monaten teilweise heftig diskutiert wurden: wie bekämpfen wir weltweit Pandemien? Wie weit soll der Staat reglementierend eingreifen, um die Gesundheit seiner Bürgerinnen und Bürger zu schützen?
Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Würde und Gesundheit wird in den Raum gestellt und die Kunst hält einen Spiegel vor, der anregen möge, uns "gesünder" in andere Richtungen zu bewegen. Fazit bleibt: Die Sehnsucht nach einer gesunden Zukunft wächst, genährt durch Versprechen, die an ethische Grenzen stoßen. Unsere Gesellschaft hat sich allerdings hohe Maßstäbe gesetzt hat, die immer wieder neu aushandeln sind. Ob Menschsein bedeutet, verletzlich zu sein? Oder wäre es Ziel, eine allumfassende Immunität anstreben und sie zum Paradigma zu erheben?
Programm & Anmeldung
Die gesamte Veranstaltung wird als Livestream ins Netz übertragen und bleibt anschließend auf YouTube und auf www.karlsruher-forum.de zugänglich.