Am 29. November 2021 ist Oupa Lehulere, Direktor der medico-Partnerorganisation Khanya College im Alter von 61 Jahren an Krebs gestorben. Oupa war ein außergewöhnlicher Mensch, Aktivist, Revolutionär und organischer Intellektueller, der sein ganzes Leben dem Kampf gegen den rassistischen Kapitalismus in Südafrika gewidmet hatte. In den 1970er und 1980er Jahren waren er Teil der Jugendbewegungen gegen das System der Apartheid, in den 1990er Jahren engagierte er sich in den Gewerkschaftsbewegungen und im 21. Jahrhundert in den sozialen Bewegungen. Seit 2014 war er ein zentraler Anker im Netzwerk der von medico unterstützten NGOs, die die Selbstorganisierung der Community Health Workers förderten und begleiteten.
Seine jahrzehntelange politische Erfahrung, sein Wissen über die chaotische "Unordnung", in der sich soziale Bewegungen entwickeln, über Organisationsstrategien, Gefahren beim Wachstum und destruktive interne Dynamiken sowie seine Kenntnisse über Taktiken des Staates zur Untergrabung von Bewegungen waren in all den Jahren eine Quelle ständigen Reflektierens und Lernens. Er konnte aber auch messerscharf die Schwächen von NGOs benennen, die sich über ihre Rolle im Verhältnis zu den Bewegungen nicht klar sind und die Grenzen der Geberfinanzierung.
Die Art und Weise, wie er die Entwicklung des Gauteng Community Health Workers Forum unterstützte und begleitete, war wahre politische Bildungsarbeit ganz im Sinne des Befreiungspädagogen Paulo Freire - am Ende waren es die Community Health Workers des Forums selbst, die den Kampf um eine Festanstellung und bessere Bedingungen im Gesundheitssystem gewannen.
Wir werden Oupa Lehulere in der weiteren Arbeit zum Aufbau einer Basisgesundheitsbewegung in Südafrika schmerzlich vermissen. Unser besonderes Mitgefühl ist bei seiner Frau, seiner Tochter und der ganzen Khanya College Community.
