Cholera-Epidemie aus Simbabwe erreicht Südafrika

medico-Partner „Zimbabwe Exiles Forum“ unterstützt Flüchtlinge

02.12.2008   Lesezeit: 2 min

Simbabwes Cholera-Epidemie hat sich auf das benachbarte Südafrika ausgeweitet. In Musina, der nördlichsten Stadt der Limpopo-Provinz, die etwas südlich vom Limpopo-Fluss an der Grenze zu Simbabwe liegt, wurden bereits 123 Erkrankungen festgestellt. Bislang sind dort 3 Menschen an der lebensgefährlichen Krankheit ums Leben gekommen. Ausgangspunkt der Epidemie ist Simbabwe, wo es seit August 2008, aufgrund des Zusammenbruchs des Wasser- und Abwassersystems und dem gleichzeitigen Einsetzen der Regenzeit in vielen Landesteilen zu Cholera-Ausbrüchen gekommen ist.

Von dem Cholera-Ausbruch in Südafrika sind besonders die simbabwischen Flüchtlinge betroffen, die vor den ökonomischen und humanitären Verhältnissen in ihrem Heimatland über die nahe Grenze nach Südafrika geflohen sind. Unter offenem Himmel und ärmlichsten Verhältnissen campieren Hunderte von ihnen auf einem Feld am Stadtrand von Musina, wo sie auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Viele von ihnen leiden bereits an Dehydration und werden in den provisorisch errichteten Cholera-Zentren behandelt. Durch das Fehlen von frischem Trinkwasser, ausreichenden sanitären Anlagen und den anhaltenden Regen besteht das zunehmende Risiko, dass sich die Epidemie unter den schutzlosen Flüchtlingen ausbreitet.

Der in Südafrika ansässige medico-Partner, „Zimbabwe Exiles Forum“ (ZEF) ist schon seit längerer Zeit zur Unterstützung der Flüchtlinge in Musina tätig. Die Organisation wurde 2003 von einigen geflohenen simbabwischen Anwälten im südafrikanischen Pretoria gegründet und setzt sich seitdem für die Rechte seiner geflohenen Landsleute in Südafrika und einen politischen Wandel in Simbabwe ein. Mit den von medico international bereitgestellten Mitteln stellt das ZEF dort Unterkünfte, Decken, medizinische Versorgung, Nahrung und Kleidung bereit. Außerdem interviewen ZEF-Mitarbeiter täglich eine Vielzahl von Flüchtlingen, dokumentieren die zahlreichen Fälle von Menschenrechtsverletzungen und leisten psychosoziale Versorgung. Das ZEF kritisiert schon seit Jahren die unfaire Behandlung und die unmenschlichen Bedingungen denen die simbabwischen Flüchtlinge in Musina ausgesetzt sind. Das Auftreten der Cholera hat die ohnehin schon prekäre Situation der Flüchtlinge weiter verschärft.

Autor: Christian Schulze


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