Die chilenischen Jugendproteste für Bildung als öffentliches Gut

Das Ende der Angst

01.01.2012   Lesezeit: 1 min

Waren die letzten beiden still vergangenen Jahrzehnte nur die Ruhe vor dem Sturm? Die Vehemenz und das Beharrungsvermögen der Schüler- und Studentenproteste in Chile im Jahr 2011 haben die internationale Öffentlichkeit überrascht. Der Protest gegen die Bildungsprivatisierung veränderte die erstarrte politische Landschaft des Andenlandes. Und damit geriet auch die politische Geschichte des Landes mit seiner Erfahrung von Emanzipation und Unterdrückung wieder neu ins Blickfeld.

Die langjährige medico-Partnerorganisation Corporación de Promoción y Defensa de los Derechos del Pueblo (CODEPU) gehört zu denen, die – häufig als „rückwärtsgewandt“ verschrien – sich um die Aufarbeitung der Diktaturverbrechen und ihrer Folgen für die gegenwärtige chilenische Gesellschaft bemühen. „Die heutigen Studentenführer gehören einer Generation des demokratischen Übergangs an, die glücklicherweise die Angst nicht mehr kennt“, so CODEPU-Geschäftsführer José Araya. Diese Angst hat die Diktatur mit der Folterung von 100.000 Menschen bis tief in die Familien hinein gesät. Sie zu überwinden, ist eines der Ziele von Organisationen wie CODEPU. Nun haben die Jugendproteste ihnen die Legitimität ihres Ansinnens bestätigt.


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