2012 fand der sechste lateinamerikanische Kurs zur politischen Theorie in der „Escola Nacional Florestan Fernandes“ (ENFF) statt. Ziel des Kurses ist die Stärkung des überregionalen Zusammenhalts jüngerer Widerstandskräfte, besonders aus Lateinamerika. Den dreimonatigen Kurs zur politischen Theorie besuchten am Ende rund hundert VertreterInnen sozialer Bewegungen und linker Organisationen, die nicht nur aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Honduras, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Panama, Paraguay, Peru und Venezuela an, sondern sogar aus Moçambique und Schweden anreisten. Im Unterricht beschäftigten sie sich mit Soziologie, Ökonomie, Philosophie, lateinamerikanischer Geschichte, der Landfrage und mit Organisationstheorie. Viel Raum war für den praktischen Erfahrungsaustausch unter den KursteilnehmerInnen vorgesehen. Da der Unterricht auf Spanisch und Portugiesisch abgehalten wird, gab es insbesondere in den ersten Wochen auch intensiven Sprachunterricht.
Die ENFF ist die zentrale Bildungsstätte der brasilianischen Landlosenbewegung, des seit den 1970er Jahren für die radikale Demokratisierung von Landbesitz eintretenden „Movimento dos Trabalhadores Rurais sem Terra“ (MST). Seit ihrer Eröffnung 2005 nahmen über 24.000 Personen an Seminaren, Kursen und Debatten an der ENFF teil. Sie ist einer der wichtigsten Referenzpunkte für politische Erwachsenenbildung und für Austausch unter sozialen Bewegungen aus ganz Lateinamerika. Die Kurse werden durch Beiträge vieler UniversitätsdozentInnen bereichert. Das wochenlange Zusammenleben junger AktivistInnen aus vielen lateinamerikanischen Ländern und darüber hinaus macht die besondere Atmosphäre dieses Süd-Süd-Austauschs aus. Hier findet Vernetzungsarbeit und die Verbindung von Widerstandskräften statt, wie sie medico etwa auch mit den „International People’s Health Universities“ (IPHU) kontinuierlich weiterträgt.
Projektstichwort
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