Programm
Mittwoch, 1.11.2017
Was ist globaler Realismus?
20:00 Uhr, Schaubühne am Lehniner Platz
Was sind die Aufgaben und Grenzen eines Weltparlaments im Zeitalter von globalem Kapitalismus, Klimawandel und Massenmigration? Der Regisseur Milo Rau und der Soziologe Harald Welzer debattieren über soziale und politische Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert. Moderation: Doris Akrap
Freitag bis Sonntag, 3.-5.11.2017
General Assembly
Schaubühne am Lehniner Platz
Auf globaler Ebene existieren keine demokratischen Strukturen, die den Weltmarkt regulieren, völkerrechtliche Verstöße verfolgen oder ökologische Entwicklungen in sinnvolle Bahnen leiten könnten. Die „General Assembly“, die 60 Abgeordnete aus der ganzen Welt in Berlin versammelt, füllt mit ihrem Entwurf eines tatsächlichen Weltparlaments diese Leerstelle. Mit: Milo Rau, Tariq Ali, Jean Ziegler, Ulrike Guérot, Can Dündar, Wolfgang Kaleck, Chantal Mouffe, Lúcio Bellentani, Christos Giovanopoulos, Robert Misik, Hamze Bytyci, Abou Bakar Sidibé, Feri Irawan, Nasir Mansoor, Saeeda Khatoon, Juan Carlos Monedero u.v.a.
Dienstag, 7.11.2017
Reenactment
Sturm auf den Reichstag
15:00 Uhr, Wiese vor dem Reichstag, Heinrich-von-Gagern-Straße
Genau hundert Jahre nach dem legendären „Sturm auf den Winterpalast“ soll das neu gewählte deutsche Parlament symbolisch herausgefordert werden: Was sind die Forderungen des globalen Dritten Standes? Wer fehlt im Gebäude des Reichstags, in dem seit 1999 das deutsche Parlament internationale Politik macht? Vor dem Reichstagsgebäude erfolgt ein Reenactment des historischen Sturms auf den St. Petersburger Winterpalast, der 1917 die russische Revolution eröffnete.
Die Plenarsitzungen
Freitag, 3. November 2017
Konstituierende Sitzung
19:00 bis 21:00 Uhr
Die General Assembly wird mit einem feierlichen Akt eröffnet: mit Statements und Reden zur historischen Dimension und politischen Notwendigkeit eines Weltparlaments. In der konstituierenden Sitzung wird von den versammelten Abgeordneten zudem der Vorsitz gewählt, der aus Präsident/in und zwei Vizepräsident/innen besteht, die die Sitzungen eröffnen, leiten und schließen.
Nach seiner Vereidigung präsentiert der Vorsitz die Sitzungsordnung für die darauffolgenden Tage. In der ersten öffentlichen Ansprache des Vorsitzes werden die Mitglieder des deutschen Bundestags aufgefordert, sich der neu konstituierten Versammlung des globalen Dritten Standes anzuschließen.
Samstag, 4. November 2017
1. Plenarsitzung
10:00 bis 13:00 Uhr
Diplomatische Beziehungen, Sanktionen und Kriege
Seit der Gründung der Vereinten Nationen und der Ratifizierung der Charta für die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts und den Schutz der Menschenrechte ist umstritten, ob und wann militärische Interventionen oder wirtschaftliche Sanktionen notwendig, diplomatische Beziehungen zu autoritären Regierungen oder Terrorregimes aufrecht zu erhalten sind, ob Waffenlieferungen in Krisengebiete erlaubt und wann Verurteilte an andere Länder auszuliefern sind.
In der „General Assembly“ debattieren und entscheiden über diese transnationalen Fragen die Betroffenen selbst: Kriegsopfer, die Anhänger von in diplomatischer Kritik stehender Regierungen und ihre Gegner, die Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Verurteilten.
2. Plenarsitzung
13:30 bis 16:30 Uhr
Die Regulierungen der globalen Wirtschaft
Der durch unzählige Freihandelsabkommen beförderte globale Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr hat nach 50 Jahren neoliberaler Hegemonie ein dichtes Netzwerk von über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg wirksamen, aber ungenügend regulierten Wechselbeziehungen und eine ganze Reihe von problematischen Gesamtentwicklungen hervorgebracht: Menschenrechtsverletzungen von multinationalen Unternehmen werden selten verfolgt, billiger Konsum wird durch Ausbeutung und Landgrabbing möglich gemacht, die Versuche zur Regulierung des Weltmarkts gehen einher mit Protektionismus und Korruption.
In der „General Assembly“ debattieren und entscheiden über die damit verbundenen politischen Fragen u.a. vertriebene Bergbauern/bäuerinnen, durch westliche Regulierungsmaßnahmen benachteiligte lokale Unternehmer/innen und Regierungsvertreter/innen, ausgebeutete Textilarbeiter/innen sowie Opfer von Folter und Gewalt.
3. Plenarsitzung
17:00 bis 20:00 Uhr
Migration und Grenzregime
Während die Grenzen für europäische Unternehmen immer mehr geöffnet, die Barrieren für den internationalen Handel mit Waren oder Staatsschulden abgebaut werden und die Personenfreizügigkeit eine perfekte Allokation von Arbeitskräften ermöglichen soll, führen Sicherheitsbedenken zur Befestigung von neuen Grenzen. Welche Institutionen aber sind zuständig für die Sicherheit der mobilen Menschen, wenn der Schutz durch den Nationalstaat nicht mehr gewährleistet wird? Wie lässt sich das Prinzip der Rechte für jeden Menschen und das damit zusammenhänge Konzept des „Weltbürgers“ konkret umreißen und verankern?
In der „General Assembly“ debattieren und entscheiden über diese Fragen die Arbeitsmigrant/innen und sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge, die entrechteten Grenzgänger/innen und die überforderten Grenzschützer/innen.
Sonntag, 5. November
4. Plenarsitzung
10:00 bis 13:00 Uhr
Cultural Global Commons
Die technologischen Revolutionen der letzten zwanzig Jahre haben vielen Menschen weltweit den Zugang zu Informationen und Kulturgütern ermöglicht, die vorher exklusiv oder regional waren. Diese Entwicklungen verschärfen eine Reihe von transnationalen kulturellen Konflikten, die um die Widersprüche zwischen Forderungen nach universellen Kulturgütern und kulturellen Werten und regionalen oder nationalen Traditionen und Praktiken kreisen. Dabei werden Vertreter/innen von universellen Werten oft hegemoniale Interessen unterstellt, Vertreter/innen lokaler Traditionen geraten in den Verdacht des Extremismus.
In der „General Assembly“ verhandeln über kulturelle Grundsätze, Freiheiten und Erinnerungspolitik die Zerstörer/innen und Kurator/innen von Kulturgütern, die Künstler/innen und die provozierten religiösen Vertreter/innen, die Nachkommen der Kolonialherren und ihrer Archive sowie die vergessenen Toten.
5. Plenarsitzung
13:30 bis 16:30 Uhr
Natural Global Commons
Seit Jahrzehnten sind sich die Expert/innen einig, dass die demografischen Entwicklungen und der Massenkonsum unkontrollierbare ökologische Dynamiken mit zerstörerischen Konsequenzen für zahlreiche Völker und andere Lebewesen auslösen. Die notwendigen Maßnahmen dagegen stehen aber im Widerspruch zu den wirtschaftlichen Interessen der Industrienationen und der Schwellenländer sowie zu den legitimen Forderungen nach wirtschaftlicher Entwicklung in der Dritten Welt.
In der „General Assembly“ werden die weltweiten Konflikte um natürliche Ressourcen und die Rechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit von den Vertreter/innen von Menschen, Tieren und Pflanzen ausgetragen, deren aktuelle und zukünftige Lebensräume zerstört werden.
Schlusssitzung
17:00 bis 19:00 Uhr
In der Schlusssitzung fassen die politischen Beobachter/innen die wesentlichen politischen Forderungen und beschlossenen Richtlinien zusammen, die aus den Debatten der Abgeordneten in den fünf Plenarsitzungen hervorgehen, und skizzieren die „Charta für das 21. Jahrhundert“.
Teilnehmer/innen
Politische Beobachter/innen:
Tariq Ali, Autor, Journalist und Filmemacher. Er beschreibt die EU als eine undemokratische Institution und vertritt die These, dass wir uns in einem Kampf der Fundamentalismen befinden des religiösen und des imperialistischen Fundamentalismus.
Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin und Publizistin. Sie ist eine europaweit gefragte Politikberaterin, Gründerin und Direktorin des European Democracy Lab (EDL), einer Denkwerkstatt zur Entwicklung europäischer Demokratie.
Wolfgang Kaleck, Anwalt. Er ist Mitbegründer des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR). Das ECCHR setzen sich international für die strafrechtliche Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen durch Staaten und Konzerne ein.
Chantal Mouffe, Autorin und Politikwissenschaftlerin. Derzeit ist sie Professorin für politische Theorie an der University of Westminster. Chantal Mouffe ist eine der radikalsten Kritikerinnen des Neoliberalismus.
Anu Muhammad, Wirtschaftsprofessor, Autor und politischer Aktivist. Er ist Mitglied des Nationalen Komitees zum Schutz der natürlichen Ressourcen Bangladeschs und einer der prominentesten oppositionellen Intellektuellen des Landes.
Jean Ziegler, Soziologe, Politiker und Autor. Er ist einer der international bekanntesten Globalisierungskritiker. Jean Ziegler ist ein erklärter Gegner der G20 und fordert im Gegenzug die Stärkung der UN.
Stenograph/innen:
Armen Avanessian, Philosoph, Literaturwissenschaftler und politischer Theoretiker. Er ist der bekannteste Vertreter des Akzelerationismus in Deutschland. Armen Avanessian gilt als Vordenker des Post-Kapitalismus.
Mely Kiyak, Journalistin und Autorin. Für Zeit Online schreibt sie die wöchentliche Kolumne Kiyaks Deutschstunde und für das Gorki Theater Berlin Kiyaks Theater Kolumne. Sie ist Ko-Organisatorin des Europäischen Schriftstellerkongress 2016.
Robert Misik, Journalist und politischer Schriftsteller. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitungen wie den Standard, den Falter und die taz. Bekannt ist Robert Misik für seine neomarxistischen kapitalismus- und globalisierungskritischen Positionen.
Abgeordnete (Auswahl):
Huda Abuzeid, Filmemacherin und Produzentin. Ihr Vater, der 1995 ermordet wurde, war einer der bekanntesten Gegner des Gaddafi-Regimes. Sie bezeichnet die militärischen Interventionen in Libyen 2011 als neokolonial und wirtschaftsorientiert.
Aral Balkan, Cyborg-Aktivist. Seiner Auffassung nach, muss unser Persönlichkeitsbegriff erweitert werden auf die Informationen, die wir durch den Gebrauch alltäglicher Technologien im digitalen Raum hinterlassen und vor Unternehmen geschützt werden müssen.
Lúcio Bellentani, ehemaliger Mitarbeiter im VW-Werk Brasilien. Er organisierte Gewerkschaftstreffen und war heimlich Mitglied der kommunistischen Partei. 1972 wurde Lúcio Bellentani im VW Werk vom Militärregime verhaftet und im Gefängnis gefoltert.
Anwar al-Bunni, Anwalt und Menschenrechtsaktivist. Als Befürworter der demokratischen Reform in Syrien gehörte er zu den wichtigsten Oppositionellen. Heute setzt er sich für die strafrechtliche Verfolgung der Verbrechen des Assad-Regimes ein.
Hamze Bytyci, Bürgerrechtler, Schauspieler und Theaterpädagoge. Er ist Gründer von RomaTrial, einer Selbstorganisation für Roma und Nicht-Roma zur transkulturellen und transnationalen Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus.
Can Dündar, Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Zeitung Cumhuriyet. Die türkische Regierung verurteilte Can Dündar zu einer Gefängnisstrafe wegen angeblichen Verrats von Staatsgeheimnissen. Seit seiner Verfolgung durch die türkische Justiz lebt er Deutschland.
Pablo Fajardo Mendoza, Anwalt. Er führt im Namen der indigene Bevölkerung Ecuadors einen der weltweit größten Umweltprozesse gegen den US-amerikanischen Energiekonzern Chevron Corporation, ehemals Texaco. Der Konzern richtete verheerende Umweltschäden bei der Erdölförderung in Amazonien an.
Dieter Gerten, Geograph. Er arbeitet am international renommierten Potsdam Institut für Klimaforschung sowie als Professor für Klimasystem und Wasserhaushalt im globalen Wandel an der Humboldt Universität Berlin.
Christos Giovanopulos, Aktivist. Bei den Protesten gegen die Austeritätspolitik auf dem Syntagma-Platz in Athen übernahm er eine führende Rolle.
Théophile de Giraud, Autor, Philosoph und Aktivist. Er ist einer der bekanntesten Vertreter des Antinatalismus. Zum Wohle des Planeten, der von Überpopulation bedroht ist, und des Kindes, das in eine abträgliche Welt geboren wird, plädiert er gegen die Fortpflanzung der Menschheit.
Colin Goldner, Psychologe und Wissenschaftsjournalist. Er leitet den Relaunch des international bekannten Great Ape Projects, das die Grundrechte für die Großen Menschenaffen fordert.
Benedikt Härlin, Philosoph, Soziologe und Journalist. Er ist für die Zukunftsstiftung Landwirtschaft tätig und leitet die weltweite Initiative Save Our Seeds, die sich gegen Gentechnik im Saatgut engagiert.
Winfried Hempel, Anwalt. Er wurde 1977 in der deutschen Sekte Colonia Dignidad geboren, in der Kinder missbraucht und Dissidenten gefoltert wurden. Heute vertritt er ehemalige Koloniebewohner bei Sammelklagen gegen den chilenischen sowie den deutschen Staat.
Feri Irawan, Umwelt- und Menschenrechtsaktivist. Er kämpft für die Erhaltung des Regenwaldes und die Menschen auf Sumatra, deren Rechte von Holz- und Palmenölkonzernen missachtet werden und deren Land durch systematische Brandrodungen bedroht ist.
Meera Jamal, Journalistin. Sie schrieb für die in Pakistan meistgelesene englischsprachige Zeitung The Dawn. Nach Morddrohungen von religiösen Extremisten wegen ihrer öffentlichen Kritik an Koranschulen floh Meera Jamal 2008 nach Deutschland.
Khushi Kabir, Menschenrechtsaktivistin. Mit ihrer Arbeit setzt sie sich gegen Shrimpsfarmen ein und kämpft für die Kontrolle der Menschen in Bangladesch über ihre Ressourcen.
Renee Karunungan, Journalistin, Klima- und Menschenrechtsaktivistin. Sie ist journalistisch tätig für die international agierende Organisation Climate Tracker und berichtete unter anderem von der UN-Klimakonferenz 2015, bei der das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet wurde.
Israel Kaunatjike, Herero-Aktivist. Er fordert die Anerkennung des Völkermordes durch die Deutschen Kolonialherren an den Herero und Nama sowie Verhandlungen über entsprechende Reparationszahlungen, an denen die Betroffenen direkt beteiligt sind.
Zehra Khan, politische Aktivistin. Sie ist Generalsekretärin der Homebased Womens Workers Federation, die in Pakistan informell Beschäftigte u. a. in Textilunternehmen organisiert. Sie ist eine der Sprecherinnen der Überlebenden der abgebrannten Textilfabrik Ali Enterprises.
Saeeda Khatoon, Textilarbeiterin und Aktivistin. Sie verlor 2012 ihren einzigen Sohn bei dem Brand eines Fabrikgebäudes von Ali Enterprises in Pakistan. Derzeit klagt Saeeda Khatoon gegen den Hauptkunden der Fabrik, den deutschen Textildiscounter KiK.
Prince Kihangi, Jurist. Er ist einer der bekanntesten Experten zur Rohstoffnutzung im Kongo. Die europäischen Regulierungen des Handels mit Konfliktmineralien hält er für unzulänglich.
Nasir Mansoor, stellvertretender Generalsekretär des pakistanischen Gewerkschaftsverbandes (NTUF). Er Setzt sich insbesondere für die Rechte der pakistanischen Textilarbeiter/innen ein.
Mnyaka Sururu Mboro, Ingenieur, Lehrer und Aktivist. Er kämpft für die Rückführung der Schädel von Bewohner/innen und Widerstandskämpfer/innen aus ehemaligen deutschen Kolonien, die für Rassenforschung nach Deutschland gebracht wurden.
Juan Carlos Monedero, Politikwissenschaftler und Gründungsmitglied der spanischen Linkspartei Podemos. Er gilt als Unterstützer der Bolivarischen Revolution und war Berater der venezolanischen Regierung unter Chavez.
Gonzalo Piñán, Psychologe und Musiker. Aufgrund der wirtschaftlichen Krise in Spanien kam er nach Deutschland. Für ihn belegen die verordneten Sparmaßnahmen die Ausrichtung der EU auf deutsche Interessen anstatt auf eine demokratische Gemeinschaft.
Joana Adesuwa Reiterer, Autorin, Filmemacherin und Aktivistin. Sie setzt sich mit ihrem Verein EXIT gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Frauen aus Afrika ein.
Friederike Schmitz, Autorin und Philosophin. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Ethik und Politik der Mensch-Tier-Beziehung. Sie ist in verschiedenen Gruppen der Tierbefreiungsbewegung aktiv.
Simon Selle, Mitglied des Kinder- und Jugendparlaments Berlin. Er plädiert für die Absenkung des Wahlalters, damit die neue Generation an der Gestaltung der Zukunft maßgeblich beteiligt wird.
Tugrul Selmanoglu, Internetaktivist und Anhänger der türkischen Regierungspartei AKP. Im Frühjahr 2017 setzte er sich aktiv für ein „Ja“ beim Referendum zur Verfassungsänderung der Türkei ein.
Hilal Sezgin, Autorin, Philosophin und Tierrechtlerin. Seit 2007 betreibt sie einen „Lebenshof“, auf dem Tiere keinen Nutzen erbringen zu müssen und setzt sich für das Lebensrecht von Tieren ein.
Ala'a Shehabi, Wirtschaftswissenschaftlerin, Schriftstellerin und Aktivistin. 2012 deckt sie auf, dass die Regierung Bahrains eine Überwachungssoftware der deutsch-britischen Firma Gamma International nutzt, um Regimegegner auszuspähen und zu verfolgen. Ihr Mann ist bis heute politischer Gefangener in Bahrain.
Abou Bakar Sidibé, Filmemacher. Auf der Flucht von Mali nach Deutschland verbrachte er 15 Monate am Grenzzaun in Melilla. Mit einer Kamera dokumentierte er die Schicksale der Menschen an der Grenze. Dabei entstand der mehrfach ausgezeichnete Film „Les Sauteurs – Those who jump“.
Ali Ertan Toprak, Politiker und Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland. Er kritisiert, dass die EU einen unabhängigen kurdischen Staat nicht unterstützt, während Kurden/innen seit Jahren mit deutschen Waffen den IS bekämpfen.
Jürgen Zimmerer, Historiker. Als Professor für die Geschichte Afrikas an der Universität Hamburg erforscht er Bedeutung und Folgen des deutschen Kolonialismus und der Globalisierung in Vergangenheit und Gegenwart.
Der General Assembly haben sich zudem angeschlossen: Dr. Daniela De Ridder (SPD), Frank Heinrich (CDU), Uwe Kekeritz (Bündnis 90/Die Grünen), Katja Kipping (Die Linke), Andrej Hunko (Die Linke), Kathrin Vogler (Die Linke)
Informationen
Konzept und Regie Milo Rau Recherche und Dramaturgie Eva-Maria Bertschy Bühne und Ausstattung Anton Lukas Dramaturgische Mitarbeit Stefan Bläske, Carmen A. J. Hornbostel Mitarbeit Recherche Kasia Wojcik infographik Ole häntschel Produktionsleitung Mascha Euchner-Martinez, Eva-Karen Tittmann Mitarbeit Produktionsleitung Thomas Fabian Eder Technische Leitung Jens Baudisch Kamera Tilo Schneider Live-Streaming Can Elbasi Public Relations Yven Augustin Social Media Luise Müller-Hofstede und Karolin Langfeldt (fromberlinto) Film „Sturm auf den Reichstag“ Patricia Corniciuc Organisation und Mobilisierung Daniel Knopp und Jule Ulbricht Simultanübersetzung civit’ dolmetschen + übersetzen Regieassistenz Bastian Kirfel Dramaturgieassistenz Nicolai Morawitz
Die „General Assembly“ ist eine Produktion des IIPM – International Institute of Political Murder in Koproduktion mit der Schaubühne am Lehniner Platz, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Spartenoffene Förderung Berlin durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Bundeszentrale für politische Bildung. Unterstützt durch das European Center for Constitutional and Human Rights – ECCHR, medico international, Rettet den Regenwald und die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Der „Sturm auf den Reichstag“ wird zudem unterstützt durch das Slavische Seminar der Universität Zürich, den HMKV Dortmund, den Schweizerischen Nationalfonds und die Universität Zürich.
In Kooperation mit: Agit Polska, Bahrain Watch, Berlin Postkolonial, Bundesweiter Koordinationskreis gegen Menschenhandel, Club der polnischen Versager, Diem25, European Alternatives, FUTURZWEI, Germanwatch, Gesellschaft für bedrohte Völker, Heinrich-Böll-Stiftung, Initiative Schwarze Frauen in Deutschland – ADEFRA, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland – ISD, int.ie, Kampagne für ein Parlament bei der UNO / Democracy Without Borders, Kinder- und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg, Kurdische Gemeinde Deutschland, medico international, Oficina Precaria Berlin / 15 M, PowerShift, Reporter ohne Grenzen, RomaTrial, Tierfabriken Widerstand, Urgewald, Voix des Migrants, Welthungerhilfe u. v. a. Medienpartner: taz – die tageszeitung