Vielerorts steht die Verteidigung von Menschenrechten unter Druck. Immer mehr Partnerorganisationen von medico sind mit einer fast normalisierten Straflosigkeit, einer Aushöhlung oder Zerstörung von (menschen-) rechtsbasierten Räumen sowie anhaltender Gewalt konfrontiert. Zugleich mobilisieren autoritäre und rechte Tendenzen neue Ressentiments und Spaltungen. Diese Entwicklungen drängen betroffene Organisationen in die Defensive. Sie lassen Individuen und Kollektive ohnmächtig und erschöpft, aber auch wütend zurück. Vor diesem Hintergrund organisierte medico ein transnationales Treffen.
Im Oktober kamen Partner:innen aus Afghanistan, Guatemala, Nicaragua, Mexiko, Nordsyrien, Libanon, Südafrika und Deutschland in Berlin zu einem viertägigen Erfahrungsaustausch zusammen. Im geschützten Raum ging es darum, gemeinsam Handelsmöglichkeiten und Strategien aus einer politischen, aber auch aus einer psychosozialen Perspektive zu reflektieren. Schwerpunkte waren die praktischen Erfahrungen in der Mobilisierung und dem Schutz von Aktivist:innen bei Demonstrationen, die kollektiv organisierte, psychosoziale Begleitung von Menschenrechtsorganisationen, die Dokumentation von Menschenrechtsverbrechen sowie die Zusammenarbeit mit sowie anwaltliche Vertretung von Opfern und Betroffenen. Der Workshop war ein Anfang, Fortsetzung folgt
Dieser Beitrag erschien zuerst im medico-Rundschreiben 4/2023. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Jetzt abonnieren!