Nichts von dem, was einmal war, scheint fortzubestehen. Die Rebellion gegen die Despotie erstickt in Agonie. Die syrische Gesellschaft, ihre Kulturen, ihre Vielfalt, ihre Träume - all das hat begonnen zu sterben. Im Krieg untereinander und in der Angst voreinander. Soldaten, Aufständische, Bomben und jetzt im grausamen Schrecken: Gas. medico leistet Soforthilfe für die Opfer des Giftgasangriffs im Großraum Damaskus. Für die Nothilfe in Syrien bitten wir dringend um Spenden.
Nach dem inzwischen bestätigten Chemie-Einsatz nahe Damaskus leistet medico über lokale Partner direkte Hilfe. Ungeachtet der Frage, wer die verbrecherische Freisetzung offenbar chemischer Substanzen im Großraum Damaskus zu verantworten hat, bleibt die medizinische Soforthilfe für die Überlebenden das Gebot der Stunde. In den Krankenhäusern in der Region Ghouta fehlt es am Allernötigsten: kein Atropin, kein Sauerstoff mehr. Nichts. Die hilflosen Ärzte und Krankenschwestern reiben Patienten mit Zwiebeln und Zitronen ab, um die unbekannten Kampfstoffe auf der Haut zu neutralisieren.
medico unterstützt gemeinsam mit dem „Deutsch-Syrischen Verein zur Förderung der Freiheiten und Menschenrechte“ die medizinischen Teams in den von den Aufständischen kontrollierten Gebieten vor Damaskus (besonders in Ain Tarma, Zamalka und Moadamieh), in denen die vermuteten Giftgasangriffe stattgefunden haben. Es werden über Partnerkontakte spezifische Medikamente geliefert, die bei Nervengaseinwirkung eingesetzt werden: Atropin, Metoclopramid, Hydrocortison. Denn die Angst vor dem nächsten Grauen ist nicht vorbei. Die Menschen in der betroffenen Region haben begonnen in den Nächten ihre Fenster abzudichten und nasse Handtücher neben die Betten zu legen. Die Ortschaften sind weiterhin von der syrischen Armee eingekreist und werden beschossen.
In Syrisch-Kurdistan beginnt die steigende Zahl der Flüchtlinge die Solidarstrukturen der Gemeinden zu sprengen. Seit Mitte August sind Zehntausende Menschen über die Grenze in den kurdischen Teil des Iraks aufgrund der Zuspitzung des Bürgerkriegs geflohen. Die Menschen fürchten um Leib und Leben, aber auch die Versorgung der Region unter anderem mit nötigen Medikamenten wird immer schwieriger. Die lokale Medikamentenproduktion ist fast vollständig zum Erliegen gekommen. Gleichzeitig müssen vor Ort über 500.000 Binnenflüchtlinge versorgt werden.
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Eine erste Medikamentenlieferung, finanziert aus Spendenmitteln von medico international, ist in diesen Tagen bei den kurdischen Selbstverwaltungsstrukturen eingetroffen und soll über lokale Komitees den Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt werden.
medico international unterstützt die Notversorgung syrischer Flüchtlinge in Syrien, in Kurdistan und im Libanon. In Syrien greifen lokale Komitees und Ärzte da ein, wo die Infrastruktur zusammengebrochen ist und leisten Hilfe in allergrößter Not. In dieser Solidarität liegt die Zukunft. Helfen Sie mit.