Why ?

Jahr für Jahr sterben Flüchtlinge an den Außengrenzen Europas

21.08.2008   Lesezeit: 21 min

 

WHY ?

Jahr für Jahr sterben Flüchtlinge an den Außengrenzen Europas. Bisher 12.938 † im Mittelmeer sowie im Atlantischen Ozean vor den Kanarischen Inseln und auf dem Weg nach Spanien. 3.208 † im Kanal von Sizilien und vor Sardinien. 896 † in der griechisch-türkischen Ägäis. 616 † in der Adria zwischen Italien und Albanien. 603 † im Indischen Ozean zwischen den Komoren und der französischen Insel Mayotte. (Dokumentiert nach Fortress Europe. Die Dunkelziffer liegt weit über 20.000 †) Das Plakat WHY im DIN A1-Format können Sie bei medico bestellen. Zur Bestellung.


Die Verbannten Europas

Abgeschobene Migranten helfen sich selbst

60 Prozent der Menschen in Afrika sind jünger als 25 Jahre. Für viele von ihnen ist die Emigration, das Wagnis, irgendwie nach Europa zu kommen die letzte Hoffnung auf eine Zukunft. Denn die Lebenserwartung in Afrika sinkt rasant und entspricht eher dem Mittelalter als den modernen Zeiten. Der Exodus lässt viele Lebenshungrige in überfüllten Fischerboten die Überfahrt auf die Kanarischen Inseln wagen. Andere Flüchtlinge ziehen über Mali durch die Sahel-Wüste nordwärts. Doch das Mittelmeer ist längst zum Massengrab für Zigtausende der "Boat People" geworden. Und jene, die die gefahrvolle Reise überstanden haben, werden aus Europa abgeschoben. Am Flughafen von Bamako (Mali) arbeitet die Selbsthilfeorganisation Association Malienne des Expulsés (AME). Erste Hilfe, juristische Beratung, ein Dach über dem Kopf: Der medico-Partner unterstützt jene Unglücklichen schnell und kostenlos, die das europäische Migrationsregime tagtäglich nach Mali zurückfliegt. Ein Schicksal, dass die AME nur zu gut kennt: Ihr Leiter Ousmane Diarra wurde aus Angola abgeschoben, der Rest des Teams aus Frankreich deportiert. Auch an der Wüstengrenze zu Algerien steht die AME den Gestrandeten bei. International streiten ihre Aktivisten in der Bewegung der Weltsozialforen für die Rechte der Verbannten Europas.


Fotoserie

Der Weg aus Afrika nach Europa. Bilder der Migration aus dem Senegal, aus Mali und von den Küsten Europas (Kanarische Inseln)

  • www.seneweb.com/news/article/2656.php

Rede von Ousmane Diarra

Am 19.05.2008 sprach Ousmane Diarra, Präsident der malischen Ausgewiesenenvereinigung AME vor dem außenpolitischen Ausschuss des malischen Parlaments Parlaments zur Frage zur Frage der Migration aus, durch, in und nach Mali und der Erarbeitung eines Aktionsplans

Meine Herren Abgeordneten, sehr geehrte Vertreter des malischen Volkes, meine Herren Mitglieder der Kommission für Außenangelegenheiten, Malier im Ausland und afrikanische Integration, ich grüße Sie. Durch meine bescheidene Person dankt Ihnen die AME für die Möglichkeit hier sprechen zu dürfen, Ihnen unsere Vereinigung und ihre Arbeit vorzustellen zu dürfen; für die Möglichkeit Ihnen unsere Beschwerden und Vorschläge für eine bessere Berücksichtigung der malischen Immigranten im Allgemeinen sowie unserer ausgewiesenen und abgeschobenen Landesgenossen im Besonderen, vortragen zu können. Die AME wurde im direkten Bezug auf Ausweisungen gegründet.

Die vielen Schritte und Vorschläge, gemacht bei den zuständigen Behörden unseres Landes ohne das geringste Anzeichen auf eine Lösung unserer Probleme, das Nichtverstehen zwischen uns Ausgewiesenen und unseren Gesprächspartnern bei diesen Versuchen, hat uns zu diesem Zusammenschluss geführt um unsere Aktionen besser zu koordinieren und unserer Stimme mehr Gehöhr zu verschaffen.

Für unsere Forderungen, angesichts des vielfältigen Unrechts, erlitten in den Gastländern; für die Wiedererlangung unserer zurückgelassenen Güter; für die Erwägung unserer neuen Situation als gewaltsam in unser Heimatland Zurückgeschickte, war es nötig einen Rahmen zu schaffen, der unsere Forderungen bündelt, Diskussionen anzuregen für eine Berücksichtigung unserer Probleme hier wie dort, und exakte Informationen über unsere Lebensumstände bereitzustellen. Seit 1996 kämpft die AME für die Unterstützung und die Verteidigung der ausgewiesenen Malier. Mit unserem Unterstützerkollektiv, bestehend aus freiwilligen Mitarbeitern und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft, haben wir die Behörden regelmäßig über die Umstände unserer Ausweisung unterrichtet und sie aufgefordert, unsere plötzliche Ankunft in unserem Land zu berücksichtigen.

Wir malischen Migranten machen uns auf den Weg auf der Suche nach einer Verbesserung unsere Lebensumstände. Wir begegnen tausend Schwierigkeiten auf dem Weg und während des Aufenthaltes in anderen Ländern. Wir werden registriert, gehetzt, wie Tiere hinter Zäunen geparkt und schließlich, ohne Begleitmaßnahmen oder störende Beachtung unserer Menschenrechte, abgeschoben. Die Bedingungen von Haft und Abschiebung sind Thema allgemeiner Diskussion und heute stark in den Medien präsent. Die Kontrollpraktiken, angewandt von den ausführenden Kräften dieser Aktionen, befinden sich jenseits aller international geltenden Konventionen und Rechtsnormen. Und selbst wenn einige Staaten nicht alle Migranten betreffenden Konventionen unterschrieben haben, so sind doch die Grundrechte eines jeden Menschen allgemein anerkannt.

Mit der Ankunft in unserem Heimatland und nach der Registrierung bei Luft- und Grenzpolizei, werden wir, vollständig auf uns selbst angewiesen, von allen alleingelassen, ohne zu wissen, was wir tun sollen. Nach den vielen Jahren anderorts verbracht, findet sich die zurückgeführte Person allein wieder mit ihren Fragen und weiß nicht wohin sie sich wenden soll.

Die Mehrheit von uns hat Frauen, Kinder und ihr materielles Eigentum zurückgelassen. Die Not ist Teil des Lebens unserer Mitglieder geworden; ihre Frauen und Kinder ohne Sozialleistungen zurückgeblieben. So leben wir in Mali und denken an unser Leben das anderswo zertrümmert wurde.

Wie leben, wenn man einen Teil seiner selbst anderswo zurückgelassen hat, und nun, ohne Hilfe und Begleitung, von vorne beginnen muss? Einige von uns wurden ausgewiesen, während sie in medizinischer Behandlung waren. Diese Leistungen wurden meist vom Staat bezahlt, denn selbst als "sans-papiers" (Papierlose) haben sie Steuern und Sozialversicherungsbeiträge bezahlt.

Unter den Ausgewiesenen kommen auch Verwundete an, physisch und seelisch beeinträchtigt durch Schläge und rassistische Beleidigungen. Sie sind gefesselt mit Klebeband um Arme, Torso und Knöchel, so heftig angebracht, dass die Abgeschobenen Verstauchungen, Brüche von Armen und Füßen und Gehirnerschütterungen davontragen.

Der Abgeschobene findet sich, nachdem er alle Qualen der Zwangsrückkehr erduldet hat, mit seinen Alltagsproblemen konfrontiert. Ohne Vorbereitung ist diese Lage sehr schwierig. Wohin soll er gehen, wohin sich wenden um sich mit seiner Familie wiederzuvereinen, seine Güter, seine soziale Stellung und seine Arbeit wiederzuerlangen, sich wieder einzufügen in sein Land, nach so vielen Jahren Abwesenheit? Zu welchen Strukturen soll er gehen, um seine Verletzungen zu versorgen, Beratung zu ersuchen oder eine unterbrochene Behandlung fortzusetzen?

In Bezug auf diese Fragen und angesichts der Erwartung einer Lösung hat die AME, gegründet am 16. Oktober 1996 mit kärglichen Mitteln und großen Ambitionen, einen Ort der Sensibilisierung im öffentlichen Raum geschaffen; Konferenzen zum Nachdenken und Diskutieren; Zwischenrufe angesichts von Politikern, die das Erlangen von Visa erschweren, die Grenzen verbarrikadieren und so die "illegalen Einwanderer" und andere "sans-papiers" erst schaffen: Personen, die sich keines anderen Verbrechens schuldig gemacht haben, als ihr Recht, festgehalten in Artikel 13. der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, wahrzunehmen

  1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.
  2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.

Was nichts anderes bedeutet, als anderswo ein besseres Leben zu suchen, dort zu bleiben für kurze oder lange Zeit, dort zu bleiben oder zurückzukehren in sein Heimatland.

Im Zuge der Redynamisierung unserer Aktivitäten seit 2006, hat die AME im Flughafen Bamako-Senou eine Auffangzelle eingerichtet, um nach Mali abgeschobenen Personen eine Unterstützung anzubieten. Jeden Abend empfangen wir Ausgewiesene, um die, die es sich nicht leisten können, in die Stadt zu bringen. Wir bieten denen, die keine Familie in Bamako haben, für zwei bis drei Tage eine Unterkunft an und helfen denen, die in ihre Heimatregion oder (für ausgewiesene Nicht-Malier) in ihr Heimatland zurückkehren wollen. Mit der Hilfe von Partnerorganisationen wie La Cimade, Droits devant, medico international, Réseau Education Sans Frontières und gutwilligen Personen, konnten wir Räumlichkeiten und Büromaterial erwerben und die Bereitstellung administrativer, medizinischer und rechtlicher Begleitung der Abgeschobenen, die von uns aufgenommen und registriert werden, sicherstellen.

Von Juli 2007 bis April 2008 hat die Vereinigung an ihrem Sitz 108 Ausgewiesene aufgenommen, 31 von ihnen beherbergt, 12 medizinisch begleitet, 19 beim Transport geholfen, 7 rechtlich unterstützt und in 4 Fällen mit Motivation zum Erwerb eines Rückkehrvisums beigetragen. Sie wird in ihren Aktivitäten von einem Unterstützerkollektiv getragen. Letzteres ist auch der Ursprung unserer Rechtshilfeplattform, bestehend aus Anwälten und Rechtsexperten, die uns von ihren Kanzleien aus helfen. Alle Vertreter der AME haben eine Einführung in europäisches und französisches Recht betreffend Wohnsitz- und Aufenthaltsrechte erhalten und werden in ihren Kenntnissen durch eine Ausbildung in Rechtsbegleitung verstärkt. Diese Verbesserung der Fähigkeiten unserer Vertreter hat es unserer Organisation erlaubt, effektiver zu arbeiten. Angesichts des Ausmaßes der Aufgabe und der Größe unserer Mittel, bleibt jedoch leider noch viel zu tun.

Die Landflucht, gefolgt von Emigration, hat viele unserer jungen Brüder auf die Wüstenstraßen geführt, um dann ihr Glück bei einer Überfahrt über das Mittelmeer zu versuchen.

Diese Wege werden von denjenigen beschritten, die keine Visa in den Botschaften in Bamako erhalten können. Wenn sie nicht im Meer ertrunken sind, kommen diese Migranten, nachdem sie lange Haft, Schikanen, Schläge und Hunger erlitten haben, als Abgeschobene zurück. Sie werden von Grenze zu Grenze geschoben, nur um schließlich in Tinzawaten, im Norden Malis, ausgesetzt zu werden. Alleine gelassen, leben sie während des Abenteuers in der Wildnis noch immer in der Hölle. Im Zuge einer Mission in Gao und Kidal im Juni 2007 hat die AME einen Außenposten eingerichtet, um die Abgeschobenen, die Kidal erreichen konnten, aufzunehmen.

Mit ihren zwei Vertretern vor Ort registriert die Vereinigung die abgeschobenen Personen beim städtischen Kommissariat und in unserem Arbeitsverzeichnis. Sie beherbergt und versorgt sie und, nachdem sie einen Passierschein von den Behörden erhalten haben, begleitet bei der Rückkehr diejenigen, die zu ihren Familien zurückkehren wollen. Vom 15 Juli 2007 bis zum 15 März 2008 hat die AME 583 abgeschobene Personen unterstützt. 326 von ihnen waren Malier, die anderen kamen aus West- und Zentralafrika. Sie hat 63 Personen geholfen, zu ihren Familien in ihrer Heimatregion oder ihrem Heimatland zurückzukehren, 27 Personen medizinisch versorgt und 20 Personen in die Obhut des Roten Kreuzes übergeben. Schließlich hat sie eine geistig kranke Person zu ihrer Familie zurück begleitet und die Familie einer auf dem Weg gestorbenen Person im Ausland benachrichtigt. Die Beerdigung erfolgte nach Zustimmung der Behörden der Stadt Kidal.

Meine Herren Abgeordneten, durch meine Stimme bittet Sie die malische Ausgewiesenenvereinigung, ihren Beschwerden aufmerksam Gehör zu schenken.

Die AME sagt Nein zu Ausweisungen und Abschiebungen, Ja zur Integration der Gemeinschaften Wir wünschen, dass die Nationalversammlung ein Interesse zeigt an, und sich Einbringt in die Ausarbeitung der Diskussionsgrundlage der bilateralen Abkommen (die Mitglieder der malischen Seite der gemischten französisch-malischen Kommission müssen die Volksvertreter aufklären – vor und nach der Unterzeichnung der Abkommen, die das Leben der Malier in beiden Ländern betreffen).

Wir fordern die Externalisierung von Sozial- und Arbeitsrechten oder, andernfalls, die Rückerstattung von gezahlten Sozialabgaben und Steuern an abgeschobene Personen (ihre Steuern und Abgaben werden akzeptiert, den Menschen jedoch, lehnt man ab). Wir fordern die Veröffentlichung der bilateralen Verträge, die unterzeichnet werden. Wir fordern die Kostenübernahme für während der Ausweisung verletzte oder misshandelte Personen. Wir fordern einen Solidaritätsfonds für die Ärmsten, um ihnen ein Leben oder eine Rückkehr in ihre Heimatregion in Würde zu ermöglichen.

Wir fordern eine Besondere Aufmerksamkeit für die Ausgewiesenen, die ihre Frau und Kinder in den Gastländern zurückgelassen haben. Ihre Gesuche hinsichtlich einer Familienzusammenführung werden immer grundlos abgelehnt.

Wir fordern in die Programme zur Wiedereingliederung und Entwicklung eingebunden zu werden, die bis jetzt auf freiwillig zurückgekehrte Personen beschränkt sind. Wir erbitten respektvoll die Mitwirkung und die Unterstützung der Nationalversammlung, auf das wir uns verbessern und unseren sozialen und humanitären Anstrengungen für nach Mali abgeschobene Personen effektiver machen. Wir messen dieser Sitzung eine Große Bedeutung bei. Die Vereinigung ist sehr geehrt durch diese Einladung und ich bitte Sie, meine Herren Abgeordneten, von unserer Nationalen Vertretung aus dem Präsidenten alle Hochachtung zu Übermitteln, die wir Ihnen hier erweisen – unsere Dienstbereitschaft und alle Erwartungen, die diese Initiative zu einem nationalen Phänomen aber internationaler Dimension, begründen.

Ich bedanke mich für ihre ehrbare und freundliche Aufmerksamkeit.

Übersetzung: medico international



Konferenz und Appell aus Bamako

Die Konferenz der AME zu den Fragen EU-Grenzregime, Frontex, Abschiebungen, "zirkuläre Migration", afrikanische Regierungen und Widerstand in Afrika. Ein Bericht aus Bamako. In ihrem Appell spricht die AME von einem "Krieg gegen Migranten" und meinen damit das sich verschärfende "Migrationsregime" in und nach Europa. Zudem kritisieren sie die zunehmende Einbindung der afrikanischen Staaten in diese Ausgrenzungspolitik und fordert die afrikanischen Staaten (explizit Mali) zum Widerstand auf. Darüber hinaus ermuntern sie illegalisierte Migranten aus der Klandestinität heraus zu treten und ihre Rechte einzufordern.

Station Bamako (Mali) Transnational Chain of Migration related Actions 15 &16 march 2008

On the 15th and 16th of march 2008 about 200 people attended a meeting on migration and deportation in the Malian capital Bamako organised by the AME, a grassroots organisation of deportees. This `Association Malienne des Expulsés wanted to pass on the experiences of the deportees from European and African countries to the 'candidats au départ' and discuss the repression of the sans-papiers in Europe and the almost complete sealing off of Africa by to the extended European border control.

The AME meeting tied the struggle against deportation and for freedom of movement in Africa to this struggle in Europe. Bamako is one of the ten stations of the Transnational Chain of Migrationrelated Actions.

After the opening speech twelve young men fall in through a side door. They take the public to Paris where a Malian sans-papier is arrested at work and deported heavily cuffed. This is Nyogolon, a form of street theater about current matters under discussion in Mali. A theatre form with humour and self-mockery. The audience reacts spontaneously to their performance with a lot of yelling and laughing. Their second sketch is about the 'route à l'aventure', the trip from Bamako through the Sahara, Algeria and Marocco to Ceuta and Melilla hoping to reach Europe. After these sketches some recently deported people tell an emotional story about their expulsion. The public listens attentively.

The debate about migration, deportation, resistance and development that follows is amazingly fierce and openhearted. Not only the European repression is radically rejected, the responsibility of the Malian government and the African Union is also brought to discussion. Malian ministers are portrayed as politicians who are only concerned about their 'fauteuil', who represent nobody and who consider migration management as a source of income. Loud clapping and laughter answers the most radical declarations of the speakers (journalists, academics, youth, teachers, unions, students, deportees and NGO's). The representative of the Malian government in the audience defends himself by e.g. denying that consulates in European countries receive a compensation for the deliverance of travel documents for deportations. His denial evokes furious reactions from the public. We have to go untill the end, 'aller jusqu'au bout', is the general feeling during the meeting. The closing statement - the Call of Bamako - is a direct attack on the externalization of the European border control whereby the African governments are considered accessory to the humiliation of travellers without visa. The appeal of Bamako rejects the readmission agreements and the new return directive of the EU and demands the regularization of the sans-papiers and the reunification of families. It also calls to stop all cooperation with the European border agency Frontex and to stop the opening of CIGEM, the international centre for migration management in Bamako. This job centre for circular migration, a pilot project of the European Union, is meant to contribute to the fight against irregular migration. The ten million euro for this 'migration à la carte' is paid with money from the development fund. The Malian talked about Kleenex workers, since this form throws away immigrant workers after use like Kleenex tissues.

This new migration management centre acknowledges the urgency of this meeting in Bamako. Mali is strategically important as a transit country to Mauretania, Senegal and Algeria/Morocco. Bamako is often the beginning and sometimes the end of the trip towards the European dream. At the same time Mali is one of the poorest countries in the world. One third of the eleven million inhabitants are underfed. The money send home by the four million Malian working abroad is indispensible for the Malian economy.

The Association Malienne des Expulsés understood the significance of new developments. Until recently their activities consisted of pressuring the Malian authorities and civil society, and direct help to deportees from the Bamako-Sénou airport. On average some 50 deportations a month take place this way. Three weeks after the meeting, on the 6th of april a charter landed with 134 Malian deported from Lybia.

During the meeting AME explained that their range of action has expanded to the so-called 'refoulés'. In july 2007 a delegation of the AME visited Tinzawaten, a Malian hamlet at the Algerian border,1750 kms from Bamako, where between 800 and 1000 Africans survive under inhuman circumstances between the rocks. These are the 'candidats au depart' and the 'refoulés' who were arrested, detained and deported during their attempts to reach Europe: "Walk straight ahead, you are in Mali." The first are waiting for an opportunity to go north, the last want to go back home, but have no money or cannot think of going back home empty-handed after all the investment made. It is "l'Europe ou la mort", Europe or death. They are surviving on three breads and one liter of milk a day with six persons. At the oasis of Tinzaouatine - 'the town where god does not exist' – also hundreds of refoulés remain in precarious conditions.

The AME has now an antenna at the Algerian border. Modibo Diakite has come speccially for the meeting to Bamako where he replaced his blue desert dress by a pair of trousers and and a white shirt. Although he is not one of the speakers, he has a lot to tell about his work. Modibo takes contact with the refoulés by visiting police posts and hide-outs. Since the 11th of november 2007 till the 6th of march 2008 he has tracked down 597 people who needed help, 357 Malinians and 230 from countries like Senegal, Burkino Faso, Cameroun and Congo. Seven lorries a week are now being emptied at the Malian-Algerian border with each at least 50 people, twice as much as some months ago. In Algeria at least 40.000 migrants from 54 nationalities were detained between 2000 and 2007 without trial and under inhuman circumstances. In the same period 27.500 migrants were left in the desert at the border with Niger and Mali. Dozens have died there.

The AME explained the ingeneous rescue line in this area they developed. Modibo has a tearoom where refoulés can eat on credit at cost price. He arranges medication if necesary and phones their family in Europe or Africa to send money for the transport out of there. AME had arranged that a laisser passer is delivered at the border post for those refoules who do not possess documents any more. After payment by Western Union to the AME in Bamako the transport of groups of refoules to their villages is arranged. Lots of non-Malian do still end stranded in Bamako, where they stay in bus stations, markets or jam-packed rooms.

Last year the Malian news reported that 17 Malian border posts near Mauretania and Algeria were to be supplied by the European Union and Frontex. Since four month now these posts use infrared camera's, 4WD's and other communication equipment in order to spot possible illegal emigrants. AME understands that the contemporary irregular migration is heavily influenced by the European policy and the security policy of Frontex. Therefore the AME is doing research on Frontex in Mali and will possibly contribute to the action day of 6th of june against Frontex (station Warsaw). During the meeting in Bamako a banner was made by the AME to affirm their ties with the Transnational Chain of Migrationrelated Actions. This banner will travel along the other stations during the next months.

On the first evening of the meeting a concert was given by various Malian artists including the famous reggae star Tiken Jah Fakoly. Tiekn Jah was himself exiled from his home country Ivory Coast, then granted political asylum in Mali and declared persona non grata in Senegal after criticizing the president. He sings political texts - "open the borders, let us through", "No to female circumcision" - and is an idol for millions of Africans who feel disenfranchised and repressed.

The successful two day meeting ended with the 'Appeal of Bamako 2008' and with the call to all 'sans papiers', expelled Africans and refoulés to - beyond the shame - step out of the clandistinity and to fight for their rights.


Call of Bamako 2008

From 15th to 16th of March 2008, public meetings with migrant workers who have been deported or sent back from Europe took place in Bamako, Mali. An appeal to the the Malian government.

The open days were organized by the Malian association of the deported and their supporters, the magazine Sanfin, Cargo cult, the Keyra network, Help Mali, No Vox, LJDH, CAD Mali. During these days around two hundred expelled or returned immigrants, and organisations from the civil society and their European partners participated in a militant and combative spirit.

Call

The International context is developing to the detriment of migrants. Immigration laws become more and more harsh by reinforcing repression and establishing migration management controls. The application of the Hague program in 2004 (on the externalization of border controls) has reinforced repression against migrants in Europe. This program has transformed the transit countries into the 'policemen of European borders'. A real war is on his way. The 'soldiers' are the African states and the border agency FRONTEX is its armed European wing. The first victims of this war are travelers without visas, who endure the worst suffering while attempting to reach the European borders and who also endure the worst humiliations by the authorities of African countries that they cross, who act as accomplices of the European states when they sent them back to Mali.

The 'return' directive of the European Union, which will probably be endorsed in May, prefigures the detention of people in irregular situations for 18 months , and a banishment from European soil for 5 years for those who are deported.

To pay for their migration policy the European Union, and more specifically France use money that would be destined for investment in African countries. These funds won't be sufficient to meet even the basic needs of our countries as can be seen by the fact that in Mali the proportion of money sent back by migrants is superior to the money send as so-called aid. These funds which are said to be for development, are in fact now spent on migration control; The 10 million euros from the EU Fund for Development were used to finance the future Malian 'Centre for Information and Management of Emigration' whose purpose will be to control migration and fight irregular migration.

Today the rights of Malians outside Mali run the risk of being completely destroyed with the readmission agreements the French state wants to sign with the Malian Government. Of course the French government is putting the Malian government under a lot of pressure, as they do with all other African states, to sign these agreements but the Malian government must resist, especially during the 8th meeting of the Franco-Malian committee which will take place in Paris from the 17th and the 19th March 2008. We must resist. Mali mustn't be sold out.

The undocumented, the deported and the refouled are in struggle together throughout different organizations in Europe and in Mali. They are coming out of 'clandestinity'. They have had enough of being ashamed and have decided to fight for their rights. We have to develop this mobilization not only to denounce deportations but also to demand our rights.

We demand from the Malian state

  • not to sign the bilateral re-admission agreements with France and Spain, opening the way to the quotas of chosen immigrants and the increased expulsion of Malian 'sans papiers' workers
  • to stop granting the 'laissez passer' which facilitates the deportation of Malians
  • the legalization of all undocumented migrants
  • the reunification of families
  • to demand the French state the restitution of belongings of deported people and the right to receive benefits according to the contributions they paid
  • to denounce the EU return directive which is a real humiliation for all African people
  • to refuse the collaboration with the Frontex agency, created to manage the externalization of European borders
  • to stop the opening of the International Center for the management of immigration, "CIGEM". Its money should be used to assist deported and refouled people.
  • to assist all deported and refouled people who went to the west to help their families and to help their country develop
  • to create a mixed committee including representatives of the government and of those deported to evaluate the impact caused

We hope to continue from now on a common struggle, after having reinforced our relationships.

We ask all deported people to come and join us and to mobilize massively.

Bamako, March 16, 2008

With the support of all organisations present at that meeting: ARACEM, AIPDRDA, Cimade, Droit Devant, Confédération Générale du Travail, Réseau Education Sans Frontière,Réseau Noborder/frassanito, Comité des Sans papiers, Confédération National du Travail (Secrétariat international), Collectif 69 de soutien aux demandeurs d?asile et sans papiers, MRAP Rhône, Solidaires Rhône, ANAFE.


Jetzt spenden!