Wiederholung eines Alptraums

Unterstützung ziviler Proteste gegen Militärputsch in Honduras

20.07.2010   Lesezeit: 1 min

Dass politische Entwicklungen gesundheitsschädigend sein können, klingt herbeigeholt. Der Putsch in Honduras im Sommer 2009, bei dem der gewählte Präsident Manuel Zelaya abgesetzt wurde, war aber ein solches Ereignis.

Denn neben allen aktuellen politischen Implikationen, die der Putsch auch über Honduras hinaus hatte, löste er bei vielen Honduranern eine Art Flashback aus: die Erinnerung an die grausame Militärdiktatur, an Folter und willkürliche Verhaftungen, an die Ängste und Unsicherheit der 1980er Jahre. Wieder herrschte Ausgangssperre, Zensur, wurden Oppositionelle verhaftet, gab es Tote bei Demonstrationen.

Trotzdem: Geschichte wiederholt sich nicht. Der Widerstand gegen den Putsch und die Absetzung eines gewählten Präsidenten war zwar am Ende nicht erfolgreich, aber es gelang über Monate durch öffentliche Aktionen die Putschregierung unter Druck zu setzen. Man wagte sich auf die Straße, Konzerte und Veranstaltungen wurden organisiert. Man umging die Zensur durch Internet und Vervielfältigung der Informationen über Protestveranstaltungen durch Internet und CD-Kopien.

medico unterstützte diese Form der Selbstbehauptung und finanzierte unter anderem die Produktion und das Kopieren einer DVD mit audiovisuellen Beiträgen von Künstlerinnen und Künstlern und zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Putsch auseinandersetzen. Die DVD gewährleistete insbesondere dort den Zugang zu Informationen über den Widerstand gegen den Putsch, wo Menschen nicht über einen Internetzugang verfügen.


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