Spendenaufruf Ebola

Aufklärung statt Ausgrenzung

Ausbreitung von Ebola in Sierra Leone eindämmen

13.10.2014   Lesezeit: 4 min

Angesichts der Epidemie haben die lokalen medico-Projektpartner in Sierra Leone ihre laufende Arbeit in den Gemeinden angepasst. Jetzt geht es um Aufklärung von Tür zu Tür, um Debatten im Community Radio, das Training von Freiwilligen. Damit die Menschen wissen, wie sie sich vor Ebola im Alltag schützen können und Kranke nicht ausgrenzt werden.

„Ebola ist mehr als eine Krankheit – es ist eine Frage der Menschenrechte“, betonte Joseph Pokawa von der medico-Partnerorganisation Network Movement for Justice and Development (NMJD) in Sierra Leone vor wenigen Tagen am Telefon. Wäre die Seuche in Frankfurt oder Stockholm ausgebrochen, wäre sie vermutlich längst eingedämmt. In drei der ärmsten Länder der Welt sorgen jedoch der fehlende Zugang zu sauberem Wasser und der desolate Zustand der Gesundheitssysteme für rasche Verbreitung. Über 4.000 Menschen starben bereits.

In Sierra Leone reagiert der Staat mit rigiden Quarantänemaßnahmen – ohne die Versorgung der Menschen sicherzustellen. Die Bewohner und Bewohnerinnen der am stärksten betroffenen Regionen Sierra Leones dürfen ihre Häuser nicht mehr verlassen, wenn es einen Verdachtsfall in ihrer Familie gibt. Nicht immer aber erhalten sie ausreichend sauberes Wasser und Essen. Das ohnehin in der Bevölkerung verbreitete Gefühl, mit allem allein gelassen zu werden, hat sich dadurch noch verstärkt. „Wir wollen nichts hören. Wir werden sowieso sterben!“ sagen immer mehr Menschen fatalistisch und wütend, wenn Aufklärungsteams kommen, um über Schutzmaßnahmen zu informieren.

Aufklärung kann Leben retten

„Darin steckt leider viel Wahrheit“, meint Joseph. Aber zum Glück nicht die ganze Wahrheit. Denn es gibt durchaus Möglichkeiten, gegen Ebola vorzugehen. Joseph und zahlreiche von NMJD geschulte Freiwillige gehen derzeit in den betroffenen Regionen von Tür zu Tür, um den Menschen zu erklären, wie sie sich im Alltag vor Ebola schützen können, und dafür zu sorgen, dass Kranke versorgt und nicht ausgegrenzt werden. Trotz dürftiger Ausrüstung und Überforderung kämpfen sie weiter, um Leben zu retten und die Verbreitung der Krankheit zu stoppen.

Die Mitglieder von NMJD haben bereits zu Zeiten des Bürgerkriegs in Sierra Leone Missstände offen angeprangert und unter lebensbedrohlichen Bedingungen für einen gerechten Umgang mit dem Rohstoffreichtum des Landes gekämpft. Schon damals haben sie den Ausbau von örtlichen Gesundheitsstationen gefordert, damit Kranke nicht die oft lange und beschwerliche Reise in die Hauptstadt Freetown auf sich nehmen müssen, um einen Facharzt zu konsultieren. Aus dieser Zeit resultiert das große Vertrauen, das das Network Movement in der Bevölkerung genießt. Und Vertrauen ist momentan die wertvollste Währung, um die Menschen zu erreichen.

Um Ebola nachhaltig zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass die Menschen in Westafrika in Zukunft vor solchen Seuchen besser geschützt sind, braucht es jedoch mehr. Daher sehen die Kollegen und Kolleginnen von NMJD ihre Aufgabe auch darin, die Situation der betroffenen Gemeinden zu dokumentieren und dies an politische Entscheidungsträger weiterzugeben. Sie thematisieren den fehlenden Zugang zu sauberem Wasser sowie die miserable Ausstattung im Gesundheitsbereich und fordern eine Reinvestition der Rohstofferlöse in Gesundheit und Bildung.

Die Ebola-Epidemie ist nicht zuletzt Ausdruck globaler Ungleichheit. Deshalb müssen Maßnahmen zur Verhinderung solcher Krisen auch auf der globalen Ebene ansetzen. Ohne eine Ausweitung der Prinzipien solidarischer Gesundheitsfinanzierung auf die globale Ebene wird der weltweiten Gesundheitskatastrophe nicht zu begegnen sein. Daher kämpft medico gemeinsam mit Gesundheitsaktivisten und -aktivistinnen aus aller Welt für die Einrichtung eines globalen Finanzierungsmechanismus, der reichere Länder dazu verpflichtet, für die Gesundheitsbedürfnisse der ärmeren aufzukommen.

Für die mutige Arbeit unserer Kollegen und Kolleginnen in Sierra Leone ebenso wie für den langwierigen Kampf für eine globale Gesundheitsfinanzierung bitten wir Sie um Ihre Spende!

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