Mehrere deutsche Nichtregierungsorganisationen, Hilfswerke und Städtepartnerschaftsinitiativen haben in einem Appell an die nicaraguanische Regierung ihre Besorgnis über die derzeitige Situation in dem mittelamerikanischen Land zum Ausdruck gebracht. In einer an Präsident Daniel Ortega gerichteten Stellungnahme protestierten die Organisationen, darunter terre des hommes und medico international, entschieden gegen die jüngsten pauschalen Vorwürfe und Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Nichtregierungsorganisationen in Nicaragua. Die Regierung Ortega hatte gegen mehrere Organisationen Vorwürfe erhoben, sie würden Geldwäsche betreiben und seien »imperialistisch ferngesteuert«. Insbesondere Frauenorganisationen, darunter auch terre des hommes-Projektpartner, sind in den Medien verunglimpft worden.
»Die Vorwürfe der Regierung Nicaraguas sind aus der Luft gegriffen. terre des hommes arbeitet seit den 1970er Jahren gemeinsam mit lokalen Partnern an der Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsversorgung und an der Stärkung der Demokratie«, so Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher von terre des hommes. »Wir appellieren dringend, die Einschüchterung nicaraguanischer und internationaler Organisationen zu beenden und stattdessen den Dialog und die Zusammenarbeit zu suchen«, ergänzt Katja Maurer von medico international. Die Hilfsorganisation ist ebenfalls seit mehr als 30 Jahren in der Förderung von Gesundheits- und Demokratieprojekten in Nicaragua aktiv.
Der Appell ging der nicaraguanischen Regierung vor wenigen Tagen zu. Die Unterzeichner betonen darin, dass die Solidarität mit Nicaragua in Deutschland eine lange Tradition habe und dass alle Organisationen hoffen, die in den letzten Jahrzehnten entstandene Arbeit auch unter der derzeitigen Regierung fortzuführen.
Kontakt
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
- medico international, Bernd Eichner, Tel 069/94 438-45, eichner@medico.de
- terre des hommes, Athanasios Melissis, Tel 05 41/71 01-134, a.melissis@tdh.de