Ob Kunst, Theater oder Poesie: Während der Apartheid gehörte es zur Unterwerfungsstrategie, Schwarze institutionell von jedweder musischen Bildung auszuschließen. Doch auch im Postapartheid-Südafrika bleibt der Zugang für weite Teile der Bevölkerung begrenzt – nun aber mit der neoliberalen Begründung, dass Bildungsangebote verwertungsorientiert sein müssen. Offene Räume für imaginatives Denken existieren kaum.
Seit einigen Jahren gibt es in Kapstadt eine Bewegung, die das ändern will. So hat ein Netzwerk eine leerstehende, ehemalige „weiße“ Schule in das Greatmore-Kulturzentrum mit Werkstätten, Bühnen, Proberäumen und vielem mehr umgewandelt. Hier findet auch das von medico geförderte junge Schwarze „Ukwanda Puppet Collectiv“ einen Ort für Produktion und Performance. Mit experimentellem Figurentheater vermittelt es soziale und politische Themen und führt marginalisierte Jugendliche mit Workshops und Aktionen an künstlerische Ausdrucksformen heran. Freie Kunst für alle – auch dieses Recht ist unteilbar.
Dieser Beitrag erschien zuerst im medico-Rundschreiben 3/2022. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Jetzt abonnieren!