Afghanistan

Der Preis des Schweigens

Ein Interview mit medico-Partnern der Afghanistan Human Rights and Democracy Organization

22.12.2015   Lesezeit: 13 min

Ist Afghanistan ein „sicheres Herkunftsland“? Sind die Afghanen verpflichtet, dankbar im Land zu bleiben? Ein Interview mit medico-Partnern.

Der afghanische Menschenrechtsaktivist Hadi Marifat war 2009 einer der Mitbegründer der Afghanistan Human Rights and Democracy Organization (AHRDO), einer Nicht-Regierungs-Organisation, die sich mit künstlerischen und kulturellen Mitteln für einen umfassenden Demokratisierungsprozess in Afghanistan einsetzt. Er war zuvor u.a. für das Centre for Civilians in Conflict und für Human Rights Watch tätig, war Menschenrechtsbeauftragter der United Nations Assistance Mission in Afghanistan und einer der Koordinatoren der Unabhängigen Wahlkommission des Landes.

Der deutsch-bolivianische Drehbuchautor, Theatermacher und Regisseur Hjalmar Jorge Joffre-Eichhorn hat in mehr als 20 Ländern mit Gemeinden in Konflikt- und Bürgerkriegssituationen gearbeitet. Auf der gemeinsamen Suche nach einem grassroots-Dialog und nach Möglichkeiten einer Konfliktlösung von unten nutzt er verschiedene Formen eines interaktiven und partizipatorischen Theaters. Er ist ebenfalls Mitbegründer von AHRDO und hat ein Buch über seine afghanischen Theatererfahrungen veröffentlicht: Wenn die Burka plötzlich fliegt. Einblicke in die Arbeit mit dem Theater der Unterdrückten in Afghanistan. Stuttgart 2013.

Um die Zahl der Flüchtlinge zu reduzieren, wollen einige deutsche Politiker Afghanistan zum „sicheren Herkunftsland“ erklären. Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft lassen in Kabul Plakate verkleben, die ausreisewillige Afghaninnen und Afghanen zum Verbleib im Land auffordern. Die Kampagne beruft sich einerseits auf die deutschen Leistung für Frieden und Wiederaufbau und arbeitet andererseits offen mit Furcht: „Denken Sie nach, ob Sie Hab und Gut verkaufen wollen, um kriminelle Schleuser zu bezahlen und Ihr Leben auf der Flucht zu riskieren.“Ist Afghanistan ein „sicheres Herkunftsland“? Sind die Afghanen wirklich verpflichtet, dankbar im Land zu bleiben?

Hjalmar Jorge Joffre-Eichhorn: Es ist absurd, Afghanistan als sicheres Herkunftsland zu bezeichnen. Seit meinem ersten Aufenthalt 2007 ist die Sicherheitslage nicht wirklich besser geworden – im Gegenteil! Zwar sah es eine Zeitlang so aus, als ob es in Kabul etwas sicherer als im Rest des Landes wäre, doch kann heute auch davon keine Rede mehr sein: Allein in der Hauptstadt sind in den letzten Jahren Hunderte zum Opfer von Selbstmordattentaten und anderen tödlichen Gewaltakten geworden. Außerhalb der Stadtgrenzen Kabuls ist die Situation deutlich schlimmer, auch wenn es da regionale Unterschiede gibt. Die ständige Bedrohung schränkt das Alltagsleben der Leute massiv ein. Die zahllosen Checkpoints machen eine freie Bewegung im Land nahezu unmöglich, die größeren Städte verschwinden hinter immer höheren Schutzmauern und Stacheldrahtverhauen, die Straßen sind voll mit bewaffneten afghanischen und internationalen Soldaten und Söldnern.

Am schlimmsten aber ist der besorgniserregende Tod jeder Hoffnung und die sich überall ausbreitende Mutlosigkeit. Die Leute glauben nicht mehr, dass die Situation irgendwann besser werden wird. Der Westen hat so gut wie keine seiner großen Versprechungen gehalten, die afghanischen Eliten verhöhnen die einfachen Leute, die Fortschritte in den Frauenrechten sind längst zurückgenommen und wirtschaftlichen Erfolg gibt es nur für einige Wenige. Die Leute sind es müde, jede Sekunde um ihr Leben fürchten zu müssen und sich Tag um Tag aufreiben zu müssen, nur damit sie abends etwas zu essen haben: wenn das nicht Gründe sind, um anderswo ein besseres Leben zu suchen, dann weiß ich nicht, welche Gründe es sonst noch geben könnte.

Mit Bildern, Reden und Videos hat sich der Westen den Menschen hier selbstgerecht und selbstverherrlichend als die Verkörperung und Versinnbildlichung der Zivilisation des 21. Jahrhunderts präsentiert. Wenn Afghaninnen und Afghanen jetzt versuchen, an diesem postmodernen Paradies auf Erden teilzuhaben, ist das die logische Konsequenz des systematischen Scheiterns des Westens, ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Reden wir, ein Jahr nach ihrem Ende, über die 15 Jahre der ISAF-Mission. Was hat sie überhaupt gebracht, wo ist sie gescheitert? Gab es so etwas wie einen Grundfehler?

Hadi Marifat: Ein Jahr nach der Übergabe der Sicherheitsverantwortung von der International Security Assistance Force (ISAF) zu den Afghan National Security Forces (ANSF) ist die Lage sogar in den einstmals sicheren Gebieten des Nordens einschließlich von Kunduz außer Kontrolle. Nach Angaben der UN starben allein 2014 über 1000 Zivilistinnen und Zivilisten, das Jahr 2015 wird für das Land und seine schutzlosen Menschen noch blutiger zu Ende gehen. Allein im September starben Hunderte, darunter viele Frauen und Kinder, als die früher von deutschen Truppen verteidigte Provinz Kunduz in die Hand der Taliban fiel. Tausende wurden ihres Obdachs und ihres Besitzes beraubt und in die Nachbarprovinzen oder nach Kabul vertrieben.

Der ebenso brutale wie völlig ungebrochene Aufstand der Taliban bedroht Afghanistan heute noch mehr als früher und wird politisch und finanziell von den Nachbarländern und entfernteren Mächten unterstützt. Die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanischen Streitkräfte erfolgte zu einer Zeit, als sie darauf noch gar nicht vorbereitet waren: sie sind dazu noch heute weder ausgebildet noch ausgerüstet, trotz anderslautender Versprechungen der ISAF. Die komplexe Natur des Aufstands wird noch immer nicht verstanden, seine extremistische Ideologie nicht, seine finanziellen Ressourcen nicht, auch das Ausmaß seiner politischen Unterstützung bei den Stämmen nicht. Die Sicherheitskräfte ahnen nicht einmal, was uns droht.

Wenn es einen Grundfehler in der ganzen Mission gab, dann lag er darin, all‘ diese Faktoren nicht in Rechnung gestellt und gleichzeitig nicht einmal versucht zu haben, Pakistan davon abzubringen, die Taliban zu unterstützen, ihnen finanzielle Hilfe zu gewähren und jenseits der Grenzen sichere militärische Rückzugsgebiete einzuräumen. Dazu gehört, dass nie versucht wurde, mit ihren Führern ernsthaft zu verhandeln. Jetzt stehen die afghanischen Sicherheitskräfte mit ihrer völlig unzureichenden Ausrüstung nicht nur den einheimischen Aufständischen, sondern auch den internationalen Kämpferinnen und Kämpfern gegenüber, die in großer Zahl ins Land fluten, um das Machtvakuum für sich zu nützen. Obwohl Afghanistan nicht nur militärisch, sondern auch politisch und wirtschaftlich äußerst fragil blieb, haben die Internationalen nur noch an ihre eigenen sicheren Rückzug gedacht.

Joffre-Eichhorn: Der Grundfehler der Westmächte liegt schlicht in ihrer tiefen Überzeugung, mehr zu wissen als alle anderen Kulturen und im Vergleich zu den Barbaren des Globalen Südens die überlegene Zivilisation zu sein. Deshalb herrschen sie allen anderen mit Gewalt ihre Art und Weise auf, sich die Erde untertan zu machen, und deshalb bezeichnen sie ihr Vorgehen als einen humanitären Akt. Dieses koloniale Projekt kommt jetzt an sein Ende. Obwohl einige der ethnischen Minderheiten Afghanistans von der Präsenz westlicher Truppen profitiert haben, ändert das nichts daran, dass die große Mehrheit der Afghaninnen und Afghanen Zug um Zug versteht, dass der Westen zu keiner Zeit die Absicht hatte, ihnen zu einem Leben in Würde zu verhelfen. Heute wissen die Meisten, dass die Invasion Afghanistans allein dazu diente, die imperiale Vorherrschaft des Westens zu sichern. Und weil der Westen nicht aufhört, die Afghaninnen und Afghanen über die wahren Gründe seiner Präsenz im Land zu belügen, trauen sie den westlichen Politikern nicht über den Weg, die sie dazu auffordern, im Land zu bleiben und sich für die Opfer zu bedanken, die der Westen für die sogenannte afghanische Freiheit erbracht habe.

 Wie passt Deine eigene „Intervention“ in dieses Bild?

Joffre-Eichhorn: Naja, unglücklicherweise war und ist auch meine eigene “Intervention” Teil der imperialen westlichen Logik. Ich bin als Mitarbeiter einer westlichen Entwicklungshilfeorganisation hierhergekommen und war mit einer Macht ausgestattet, die der meiner afghanischen Kollegen überlegen war. Doch da ich selbst kolonialisierten Hintergrunds und der Methodologie des Theaters der Unterdrückten verpflichtet bin, habe ich mich immer schon mit aller Kraft dafür eingesetzt, dass sich lokale Gemeinden zum Widerstand gegen äußere Mächte ermächtigen. Aus diesem Grund habe ich mich 2009 auch an der Gründung von AHRDO beteiligt – obwohl wir alle uns klar sind, dass AHRDO gänzlich von ausländischen Geldern abhängt und deshalb selbst in den Kontext der ausländischen Intervention gehört. Die afghanische Zivilgesellschaft ist maßgeblich eine Schöpfung des Westens und hängt auf Gedeih und Verderb davon ab, ob er sie am Leben lassen will oder nicht.

Die Taliban von heute sind nicht mehr dieselben wie die der 1990er Jahre. Wer sind sie, und warum schließen sich afghanische Jugendliche der Bewegung an?

Marifat: Naja, auch wenn die einfachen Kämpfer nicht mehr zu denen gehören, die in den 1990ern die Taliban waren, gilt das nicht für das Gros ihrer Führer – sieht man einmal vom obersten Führer ab. Ideologisch sind die heutigen Taliban, besonders die jungen Rekruten, viel radikaler, auch viel gewalttätiger als ihre Vorgänger. Die Unterstellung, dass es verschiedene Taliban und dass es „moderate“ Taliban gäbe, gehört ebenfalls zu den falschen Einschätzungen und absurden Vorstellungen westlicher Medien.

Die Führung der Bewegung liegt noch immer bei denen, die dem Talibanregime angehörten und das Land in den 1990ern beherrscht haben. Obwohl sich die Regierung in Kabul und ihre internationalen Verbündeten immer wieder um einen Deal mit Kommandanten bemüht haben, die in der Bewegung an Deckung und Ansehen verloren hatten, sind sie nie an die Führung im pakistanischen Quetta herangekommen. Der aber geht es nach wie vor darum, ihren Dschihad bis zum endgültigen Sieg über die Ausländer fortzusetzen, um dann ihren eigenen Staat, ihr Islamisches Emirat zu errichten.

Wie schon zu Beginn werden diese Leute finanziell noch heute von den Scheichs der Golfstaaten, von anderen extrem islamistischen Gruppen und der pakistanischen islamistischen Bewegung unterstützt. Wie schon zu Beginn werden sie vom pakistanischen Militär ausgebildet und immer auch für dessen Zwecke eingesetzt. Zusammen mit den al Qaida-Führern genießen sie sicheres Asyl in den Stammesgebieten Pakistans, wir alle wissen, dass Mullah Omar, der oberste Taliban, in einem Hospital in Karatschi starb. Die militärische Leitung der Taliban sitzt im Stadtrat von Quetta.

Geblieben ist auch die ideologische Verwobenheit ihrer extremen Deutung des Islam mit der paschtunischen Stammeskultur, der sich schon ihre Vorherrschaft in den 1990er Jahren verdankte. Deshalb hat man die Taliban immer auch als eine Manifestation des paschtunischen Nationalismus und seines Kampfes um die Wiederherstellung der ethnischen Dominanz der Paschtunen in Afghanistan gesehen, die während der Zeit der Mudjaheddin ins Wanken gekommen war. Noch heute nutzen die Taliban die ethnischen Spaltungen und Unterschiede und üben so eine große Anziehung auf die paschtunische Jugend in den armen ländlichen Gebieten beiderseits der afghanisch-pakistanischen Grenze aus.

Gleichzeitig aber sprechen sie in äußerst geschickter Weise die weit verbreitete Unzufriedenheit aller Jugendlichen mit der herrschenden Ungerechtigkeit, mit der Korruption und der Vetternwirtschaft der afghanischen Regierung an. Und natürlich greifen sie erfolgreich die Enttäuschung über die internationalen Verbündeten dieser Regierung auf!

Nicht zu vergessen ist zu guter Letzt, dass auch der grenzüberschreitende Opiumhandel die Jugend zu den Taliban treibt, weil sie so an dessen finanziellem Erfolg teilhaben können. In nicht wenigen Fällen ist den jungen Taliban das lukrative Geschäft wichtiger als die Ideologie.

Reden wir von AHRDO. Worin besteht euer politisches Engagement, was ist euer strategischer Ansatz?

Marifat: Wir haben AHRDO gegründet, um für die Veränderungen, die wir uns in Afghanistan erhoffen, eine Institution zu schaffen. AHRDO ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation und keiner politischen Partei verbunden. Wir sind nicht-hierarchisch verfasst, versuchen uns in partizipatorischer Demokratie und setzen auf Gleichheit der Geschlechter und der Generationen, der ethnischen Herkünfte. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus allen ethnischen Gruppen. Wir arbeiten mit Kunst und Theater und beziehen uns dabei auf die am meisten Marginalisierten, um eine radikal andere, eine gerechtere und schöne afghanische Gesellschaft aufzubauen.

Ich würde gerne mehr von eurem Theater erfahren, besonders von dem letzten Stück „Unendliche Unvollständigkeit“ und von der „Achse des Bösen“, dem Stück, an dem ihr gerade arbeitet.

Joffre-Eichhorn: Es ist schwer, diese Fragen in ein paar Sätzen zu beantworten. Wichtig ist vor allem, dass es uns um ein Gemeinwesen-geführtes Theater geht, nicht um konventionelle Theatervorstellungen, bei denen es meist darum geht, das Publikum zu unterhalten oder ihm eine Botschaft zu übermitteln. Wir glauben, dass das Theater der Unterdrückten und das Playback Theater zur individuellen und kollektiven Selbstermächtigung und zur Schaffung einer gerechteren, demokratischen und schönen Gesellschaft beitragen. Weil das Theater für uns eine Waffe gewaltloser Veränderung ist, achten wir besonders darauf, im Theater Handlungen miteinander in Dialog zu bringen, die versprechen, auch im Alltag zu Handlungen zu führen.

Mit unserem Stück „Unendliche Unvollständigkeit haben wir erreicht, dass AHRDO zu einer der wichtigsten Organisationen wurde, die sich für die Rechte der afghanischen Kriegsversehrten einsetzen; auf unsere Initiative trägt seit diesem Jahr eine der Hauptstraßen Kabuls den Namen „Straße der Kriegsversehrten.“ Mit dem Stück „Achse des Bösen“ wollen wir die Auseinandersetzung um den Drohnenkrieg demokratisieren und einen Beitrag leisten zum Kampf für ein Ende des Drohneneinsatzes in Afghanistan und Pakistan. Das Wichtigste für uns ist, dass unsere Theaterarbeit nicht nur benennt, was wir nicht wollen, sondern selbst Teil dessen wird, was wir wünschen und wollen.

Am Mittwoch, dem 11. November, haben in Kabul 20.000 Menschen demonstriert, das war die größte Demonstration seit Jahren. Als ich davon gehört habe, fiel mir die Aufsehen erregende Pressekonferenz ein, die ihr am 28. September 2013 veranstaltet habt, dem Tag, an dem sowohl die Mujaheddin wie die alte KP ihren jeweiligen Siegestag feiern – ihr habt damals verlangt, den 28. September zum Tag der Kriegsversehrten zu machen.

Marifat: Die Demonstration vom 11. November war ein wütender Protest gegen die Enthauptung von sieben Menschen hazarischen Hintergrunds, darunter drei Frauen und ein neunjähriges Mädchen, die die Taliban und IS-Kämpfern im Oktober entführt hatten. Sie war zugleich eine Demonstration gegen das abscheuliche Ermorden von Zivilistinnen und Zivilisten überall in diesem Land. Die Leute waren außer sich, weil die Regierung es in den ganzen 14 Jahren nicht geschafft hat, etwas dagegen zu tun. „Taliban und IS begehen die Verbrechen, die Regierung unterstützt sie!“ war einer der Slogans, die am häufigsten gerufen wurden. Die Demonstranten forderten Gerechtigkeit für die Opfer und Schutz für die Zivilisten besonders auf dem Kabul-Kandahar Highway, der weithin von den Taliban kontrolliert wird und auf dem es in jüngster Zeit zu fünf großen Entführungen gekommen ist; die Leute nennen ihn den „Highway des Todes.”

Die Demonstrantinnen und Demonstranten waren ganz gewöhnliche Leute von unterschiedlichem Status, von Universitätsprofessoren bis zu kleinen Ladenbesitzern, von Hausfrauen bis zu Studierenden, es waren auch Abgeordnete und Menschenrechtsaktivistinnen darunter. Obwohl die meisten hazarischer Herkunft waren, beteiligten sich auch Angehörige anderer ethnischer Gruppen. Es war überhaupt das erste Mal, dass Afghaninnen und Afghanen unterschiedlicher ethnischer Herkunft zusammenkamen, um gegen die Ermordung unschuldiger Zivilisten zu protestieren.

Die Demonstration verlief größtenteils friedlich, und die Losungen forderten Gerechtigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit und die Einhalt aller Bürgerinnen und Bürger. Sie war ganz allein grassroots-organisiert, von meist sehr jungen Aktivistinnen und Aktivisten, auch AHRDO-Mitarbeitern. Der Aufruf kursierte bei facebook und den anderen sozialen Netzwerken, keine der politischen Parteien und keine einzelne Organisation zeichnete verantwortlich. Das zeigt, dass die junge Generation sich über die Macht der Leute und über den Preis bewusst ist, den wir für das Schweigen zu zahlen haben. Darin zeigt sich aber auch der Einfluss, den wir mit unserer grassroots-Arbeit und mit unserem Theater gewonnen haben: wenn es eine Veränderung geben wird, dann wird sie von unten kommen.

Interview: Thomas Seibert


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