Syrien

Die freien Schulen in Erbin

16.03.2016   Lesezeit: 2 min

Die freien Schulen in Erbin ermöglichen den Kindern und Jugendlichen Bildung und schaffen Raum, um aus der alltäglichen Gewalt herauszukommen.

Mehr als vier Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges 2011 aus Syrien geflohen. Das Leben zu Hause war nicht mehr auszuhalten. Noch immer leben aber viele Menschen im Land. So auch in Erbin bei Damaskus. Trotz des anhaltenden Konflikts und der desolaten humanitären Situation. Sie sind der Gefahr von Bombardierungen ausgesetzt, haben keine bzw. nur eine eingeschränkte Wasser- und Elektrizitätsversorgung und können sich aufgrund von Preissteigerungen oft weder Nahrungsmittel noch Heizöl leisten.

Schulen unter der Erde

Um den Kindern in Erbin einen Alltag und eine Zukunft zu ermöglichen, setzt sich das Basiskomittee von Erbin seit 2013 für einen kontinuierlichen Schulunterricht ein. 2.400 Schülerinnen und Schüler werden im kommenden Schuljahr von 180 Lehrkräften in sechs verschiedenen Schulen unterrichtet. Die Schulen müssen unter der Erde liegen und haben keine Fenster, damit die Schülerinnen und Schüler vor den anhaltenden Luftangriffen geschützt sind und nicht von Splittern verletzt werden.

Die vom Komitee betriebenen Schulen sind auch deshalb so wichtig, weil sie die einzigen unabhängigen Schulen in Erbin sind. Sie verfolgen, im Gegensatz zu den von den konservativ-islamischen und islamistischen Gruppierungen betriebenen Schulen, einen liberalen Lehrplan. Außerdem ermöglichen die Schulen den Kindern und Jugendlichen aus der alltäglichen Atmosphäre der Gewalt herauszukommen und so etwas wie Alltag zu erleben.

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Zivile Strukturen in Erbin

Das Basiskomittee besteht aus Leuten, die sich für zivile Strukturen in Erbin stark machen. Es gründete sich im Sommer 2011 zu Beginn des damals noch friedlichen Aufstands und organisierte neben den unabhängigen Schulen auch Suppenküchen für Flüchtlinge, eine Feuerwehr, eine Müllabfuhr, eine juristische und eine medizinische Kommission und ein Medienzentrum.

Zusammen mit Adopt a Revolution fördert medico international das Projekt. Wir freuen uns sehr über die knapp 8.000 Euro, die bereits für die Schulen in Erbin gespendet wurden. Um den Schulbetrieb über die nächsten Monate aufrechterhalten zu können, werden allerdings weitere Spenden benötigt.

Damit die Mieten bezahlt und die Räume beheizt werden können. Damit genügend Unterrichtsmaterialien angeschafft werden können. Und damit die engagierten Lehrerinnen und Lehrer wenigstens eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten.

Bitte unterstützt und verbreitet die Kampagne daher weiterhin! Damit auch in Syrien das Leben weitergehen kann.


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