Die Gesundheitsbewegung der Menschen

People's Health Movement

01.11.2007   Lesezeit: 1 min

Von der Kampagne gegen den SARS-Virus über den »Global Fund« gegen Armutskrankheiten bis zu den »Public Private Partnerships«: Selten gab es so viele globale Gesundheitsinitiativen. Doch Bewegung gibt es auch »von unten«: ohne Regierungs- und Unternehmensbeteiligung.

Im Dezember 2000 gründeten 1.600 Menschen aus 93 Ländern in Bangladesch das People's Health Movement (PHM). Die Bewegung kämpft gegen Krankheiten – und gegen krankmachende Verhältnisse. Sie beruft sich auf die »Erklärung von Alma Ata«, in der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1978 die Basisgesundheitspflege (Primary Health Care, PHC) weltweit zum Kern von Gesundheitspolitik machen wollte, mit dem ehrgeizigen Ziel »Gesundheit für Alle bis zum Jahr 2000«, verbindlich unterschrieben von allen Mitgliedsstaaten, doch bis heute nicht realisiert.

Basisgesundheitsarbeit vor Ort und in den Hinterzimmern der WHO

medico hat im People's Health Movement viele langjährige Partner wiedergetroffen. In Mittelamerika gehört das von Maria Zuniga gegründete Netzwerk der Basisgesundheitsinitiativen dazu, in Südafrika David Sanders, der in Zimbabwe beim Aufbau nationaler Gesundheitsdienste half, in Indien Thelma Narayan, die sich für die Opfer der Bophal-Katastrophe einsetzt. In Palästina Mustafa Barghouti und die Palestinian Medical Relief Society mit ihren Tausenden von Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeitern. Der Bogen gemeinsamer Aktivitäten reicht von den Projekten vor Ort über Demonstrationen bis zur Lobbyarbeit: gegen die neoliberale Zerrüttung der Gesundheitssysteme, die Ausgrenzung von Minderheiten und Flüchtlingen, gegen Arzneimittel-Patente, Schutzzölle und Weltmarktpreise. Dabei geht es immer auch um die Verteidigung dessen, was schon erreicht wurde. Die Erklärung von Alma Ata beispielsweise.


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