Die neue Flut

Pakistanische medico-Partner leisten auch 2011 Nothilfe

06.10.2011   Lesezeit: 2 min

Auch die Fluten des diesjährigen Monsuns haben zahlreiche Dämme im Süden Pakistans gebrochen. medico unterstützt deshalb neben dem langfristigen Wiederaufbau auch die neuerliche Nothilfe unserer pakistanischen Partnerorganisationen.

Am schwersten betroffen ist die Provinz Sindh. Durch die heftigen Regenfälle kamen mehrere Dutzend Menschen ums Leben und Tausende sind obdachlos. Die Ernte ist zerstört. Das Vieh ertrunken.

<object width="480" height="360"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/NxhdYkkH5Zo?version=3&amp;hl=de_DE&amp;rel=0"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/NxhdYkkH5Zo?version=3&amp;hl=de_DE&amp;rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="360" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></object>

Unsere Kollegen von HANDS (Health and Nutrition Development Society) erklärten den Nothilfefall für die 5 Distrikte Badin, Mirpurkhas, Tando Mohammad Khan, Tando Allhayar und Umerkot.

100 Hauptamtliche und 500 Freiwillige wurden in die 5 am schwersten betroffenen Distrikte entsandt. HANDS evakuierte bislang 5000 Personen und versorgt diese nun in 3 Nothilfecamps.

UN-OCHA charakterisiert die Reaktion der Regierung als nach wie vor in keiner Weise ausreichend. Auch die medico-Partnerorganisation PILER (Pakistan Institute of Labour Education and Research) hatte die pakistanischen Behörden wiederholt scharf kritisiert und bezeichnet die diesjährige Katastrophe als "menschengemacht".

Als Ursachen für das verheerende Ausmass identifiziert PILER:

  • Konstruktionsfehler und mangelhafter Unterhalt der großen Entwässerungskanäle des "Left-bank outfall drain" (LBOD) aufgrund von extremer Korruption und Unfähigkeit in den zuständigen Provinzbehörden. LBOD und der Distrikt Badin wurden im offiziellen Flut-Notfall-Plan 2011 einfach ignoriert.
  • Die überdurchschnittliche Unterentwicklung im Sindh erhöht die Verwundbarkeit der betroffenen Bevölkerung. Insbesondere das System der Leibeigenschaft im Agrarsektor führt zu extremer Armut, die den Landarbeitern ihre Bewältigungskapazitäten nimmt.
  • Fehlende Aufarbeitung der Flut 2010 und der späte Start der staatlichen Hilfe aufgrund der Ineffektivität der nationalen Katastrophenbehörde.

PILER forderte deswegen auf einer öffentlichen Pressekonferenz in Islamabad von der Regierung:

  • Die Einrichtung einer zuverlässigen Koordination für alle Nothilfe-Aktivitäten.
  • Schnelle und unbürokratische Entschädigung.
  • Einen Wiederaufbau auf Grundlage eines neuen Gesellschaftsvertrag, der Marginalisierung, Machtlosigkeit und Mangel ein Ende bereitet.

Projektstichwort:

Für die Nothilfe, den Wiederaufbau und die langfristigen, politischen Auseinandersetzungen für soziale Reformen in Pakistan bitten wir um Spenden. Das Stichwort lautet: Pakistan.


Jetzt spenden!