12,9 Millionen Euro hat die deutsche Bevölkerung bislang für das Erdbeben in Haiti an das Bündnis Entwicklung Hilft gespendet. „Eine beeindruckende Summe, für die wir uns bei allen Spendern sehr herzlich bedanken“, sagt Bündnis-Geschäftsführer Peter Mucke. Mit diesem Geld konnten die Hilfswerke in den vergangenen Tagen schon umfangreich Hilfe leisten. Doch Haiti braucht mehr als nur akute Nothilfe. „Das Bündnis Entwicklung Hilft will zu einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung Haitis beitragen. Dafür werden die Spenden dringend benötigt. Wir bereiten bereits jetzt den Wiederaufbau und die langfristige Hilfe vor“, erklärt Mucke.
Aus ihrer Erfahrung in Haiti seit 1974 heraus erläutert die Welthungerhilfe: „Die Situation Haitis war auch schon vor dem Erdbeben besorgniserregend. Nach der Katastrophe ist der finanzielle Bedarf für den Wiederaufbau und den Beginn einer dauerhaft positiven Entwicklung natürlich umso größer“, so Welthungerhilfe-Generalsekretär Wolfgang Jamann.
„Wenn Haiti ein entwickeltes Land gewesen wäre, hätte das Erdbeben nicht dermaßen verheerende Folgen gehabt“, sagt Jamann. Die Gründe für das Ausmaß der Zerstörung reichen weit zurück: Die Plantagenwirtschaft der französischen Kolonialherren und später die Rodung zur Gewinnung von Brennholz reduzierten den Wald auf zwei Prozent des ursprünglichen Bestandes. Das führt bei starkem Regen zu gefährlichen Erdrutschen, die Flüsse und Bäche blockieren und somit verhindern, dass der Grundwasserspiegel wieder steigen kann. Wegen des Wassermangels mussten die Haitianer Zement und Beton mit Salzwasser anrühren. Auf dem porösen Boden sind diese Häuser bei einem Erdbeben extrem einsturzgefährdet.
„Aus dieser Katastrophe erwächst eine Verpflichtung für die internationale Staatengemeinschaft: Sie muss Haiti dabei helfen, sich so gut zu entwickeln, dass künftige Naturkatastrophen nicht mehr derart schlimme Schäden anrichten. Haiti darf nicht ein zweites Mal vergessen werden“, appelliert Peter Mucke.
Eine wirtschaftliche Entwicklung Haitis wurde auch durch die politische Instabilität der vergangenen Jahrzehnte verhindert. „Durch die Präsenz der UN-Blauhelmsoldaten ging es in Haiti langsam aufwärts – und nun das Erdbeben. Die Hilfe von außen gibt den Menschen wieder Hoffnung, dass sie in ihrer Not nicht allein gelassen werden“, erklärt Jamann.
Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten. Für die Linderung der Not der Menschen in Haiti nach dem Erdbeben bittet das Bündnis Entwicklung Hilft die Bevölkerung um Spenden.
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