Menschen versuchen verzweifelt, sich an ein abhebendes Flugzeug zu klammern: Die Bilder vom Kabuler Flughafen aus dem August 2021 haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Nach der erneuten Machtübernahme der Taliban mussten auch die Kolleg:innen des langjährigen medico-Partners Afghanistan Human Rights and Democracy Organization (AHRDO) das Land verlassen. medico unterstützte sie bei ihrer teils lebensgefährlichen Flucht, die sie über Pakistan letztlich nach Kanada brachte. Trotz aller Verluste und Enttäuschungen setzen sie im Exil ihre Menschenrechtsarbeit fort. Ein erster Schritt: Sie haben ihr vor einigen Jahren in Kabul gegründetes Museum im virtuellen Raum neu eröffnet. Das „Afghanistan Memory Home“ dokumentiert nun online Gewaltverbrechen in einem geschundenen Land und erzählt Geschichten von Betroffenen. Es geht um Erinnerung, Trauer und darum, nicht aufzugeben.
Dieser Beitrag erschien zuerst im medico-Rundschreiben 1/2024. Das Rundschreiben schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Jetzt abonnieren!