Entschädigung für Bürgerkriegsopfer

Bürgerrechtler aus Sierra Leone suchen in Europa Unterstützung für Kriegsopferfonds / Pressetermin Dienstag, 16. Mai in Bonn

11.05.2006   Lesezeit: 2 min

Vertreter des sierra-leonischen Kriegsopferverbandes „Amputees and War Wounded Association“ (AWWA) und die in der Versöhnungsarbeit engagierte „Truth and Reconciliation Working Group“ (TRWG) reisen ab Montag, 15. Mai zehn Tage lang durch Deutschland, die Schweiz und Großbritannien. Die von der Frankfurter Hilfsorganisation medico international unterstützen Verbände fordern von den europäischen Regierungen, ihre Bemühungen um einen Kriegsopferfonds in Sierra Leone unterstützen.

Die unter UN-Ägide eingerichtete Wahrheits- und Versöhnungskommission in Sierra Leone hatte die Einrichtung eines Entschädigungsfonds empfohlen. Doch die dortige Regierung verschleppt seither seine Realisierung. Jusu Jarka vom AWWA und John Caulker von der TRGW wollen auf ihrer Reise die europäischen Regierungen dazu bewegen, Einfluss auf den Implementierungsprozess zu nehmen. Zur Finanzierung eines solchen Fonds sollen auch die internationalen Diamantenfirmen herangezogen werden, die trotz des Bürgerkriegs Handel mit den Edelsteinen trieben.

Pressebriefing

Am Dienstag, den 16. Mai findet um 14 Uhr im Uni-Club in Bonn (Konviktstraße 9) ein Hintergrundsgespräch mit John Caulker und Jusu Jarka statt. Pressevertreter sind herzlich dazu eingeladen.


Sierra Leone nach dem Krieg.

Der Kampf der Kriegsopfer für Entschädigung

Einladung zum Hintergrundgespräch Dienstag, 16.5.2006 in Bonn, 14.00 Uhr Ort: Universitätsclub Bonn e.V., Konviktstr.9, 53113 Bonn

medico international und das Bonn International Center for Conversion (BICC) laden herzlich zu einem Hintergrundgespräch mit Jusu Jarka von der sierra leonischen Amputees and War Wounded Association und John Caulker von der Truth-and Reconciliation Working Group (TRWG) ein.

Jusu Jarka ist Gründungsmitglied und Leiter der von medico unterstützten Amputees and War Wounded Association, die sich für die Entschädigung von Kriegsopfern ausspricht. Für die Opfer des Bürgerkriegs ist die Association ein wichtiges Forum der Artikulation und Vernetzung. Die Überlebenden des Krieges verlangen nicht nur von ihrer Regierung eine Entschädigung – auch internationale Diamantenfirmen fordern sie zur Zahlung auf.

Der Abschlussbericht der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) bietet den Kriegsopfern eine wichtige Grundlage, ihr Recht auf Entschädigung einzufordern. Die Association streitet mit Unterstützung der TRWG, die den offiziellen Wahrheits- und Versöhnungsprozess in Sierra Leone kritisch begleitet hat, für einen von der TRC empfohlenen Kriegsopferfonds. Er soll von der Regierung eingerichtet werden und allen Opfern des Krieges zugute kommen soll. Die Referenten befinden sich zur Zeit auf einer Reise zu diversen europäischen Regierungen, damit diese sich für die Einrichtung eines Kriegsopferfonds engagieren. Nach einem ersten Input über den Wahrheits- und Versöhnungsprozess und den Kampf für einen Kriegsopferfonds in Sierra Leone besteht die Möglichkeit für Diskussion und Interviews. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

(Bicc und medico international sind Mitglieder der internationalen Kampagne Fatal Transactions. Die Kampagne wendet sich gegen kriegsfinanzierenden Rohstoffhandel. Fatal Transactions informiert seit vielen Jahren über den Zusammenhang von Diamantenhandel und dem Krieg in Sierra Leone.)


Kontakt

Nachfragen bitte an

  • Katja Maurer (Presse) 069 9443829
  • Anne Jung (Campaigning) 0179-1230719

 


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