Erneuter Brand in pakistanischer Textilfabrik

Auftraggeber wieder europäische und US-amerikanische Modefirmen

29.07.2014   Lesezeit: 1 min

Zwei Arbeiter an Rauchvergiftung gestorben. Nur ein Zufall rettet den Großteil der Belegschaft.

Am vergangenen Samstagnachmittag brach in der Lasania Garment Factory im Industriegebiet Landhi in Karatschi (Pakistan) ein Feuer aus. Die Löscharbeiten zogen sich bis zum frühen Sonntagmorgen hin. Im dritten Stock des Gebäudes stieß die Feuerwehr auf die Leichname des Wachmanns Abdul Qayoom (55) und des Vorarbeiters Muhammad Ashraf (42), beide waren im dichten Qualm erstickt.

Das Feuer entzündete sich infolge einer Explosion aus und breitete sich rasend schnell im ganzen Gebäude aus. Das nur zwei Opfer zu beklagen sind, verdankt sich einem glücklichen Zufall: die Explosion ereignete sich um 13.15 Uhr, normalerweise wäre dies die Mittagspause gewesen. Während der Fastenzeit aber verlässt die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten das Fabrikgebäude, um sich im Hof zu einem Gebet zu versammeln. „Zu jeder anderen Zeit hätten wir es mit einer Katastrophe in den Ausmaßen des Brandes bei Ali Enterprises am 11. September 2012 zu tun gehabt“, sagt medico-Partner Nasir Mansoor, stellvertretender Generalsekretär der National Trade Union Federation (NTUF).

Die Auftraggeber sind bekannt

Ein Team der NTUF hat das ausgebrannte Gebäude gleich am Morgen inspiziert und Gespräche mit Überlebenden und Nachbarn geführt. Dabei erfuhren die Gewerkschafter, dass die Lasania Garment Factory zum Imperium des Unternehmens Gul Ahmed gehört, einem der größten Textilexporteure Pakistans. Auftraggeber von Gul Ahmed wiederum ist sind neben den beiden US-Giganten Kmart und Walmart das schwedische Unternehmen Ikea, aktuell noch nicht bestätigt sind Hinweise, wonach auch H&M und Zara Einkäufe bei Gul Ahmed tätigen.


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