Ein neuer Stern am Himmel von Pädagogik, Psychologie und Politik, aber auch der Organisationsberatung, in der Entwicklungszusammenarbeit, ja selbst in der Sicherheitspolitik ist aufgegangen: das Resilienzkonzept.
Resilienz in der Traumabehandlung, beim Schutz vor Klimawandel und Terrorismus, Resilienz in der Frage des Aufbaus von Gesundheitssystemen nach Ebola, in Trainingskursen für Führungskräfte: Fast scheint es, als wäre ein Allheilmittel gefunden gegen alle Krisen und Probleme, denen Menschen in der heutigen Welt ausgesetzt sind.
Zunehmend wird das Resilienzkonzept jedoch zur paradoxen Rechtfertigung, um den Blick von den Ursachen für Krisen abzuwenden und gesellschaftliche Verantwortung in die Sphäre des Privaten abzudrängen. Die Idee der Resilienz, die in den Umwelt- und Sozialwissenschaften anfangs durchaus sinnvolle Beiträge geleistet hat, wird mehr und mehr von einer Politik vereinnahmt, die gar nicht mehr den Anspruch erhebt, Alternativen zur herrschenden Krisendynamik zu denken.
Droht das Konzept der Resilienz also zum Teil von neoliberaler Hegemonie zu werden, das am Ende nur noch jene Verhältnisse stabilisiert, an deren prekärem Zustand sich das Bedürfnis nach Resilienz entzündet?
Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen diese Entwicklung aus der Perspektive ihrer jeweiligen Disziplinen wie der Psychologie, Pädagogik, Sicherheitspolitik, Ökologie, humanitären Hilfe und Migrationsforschung.
Mit Beiträgen von Philippe Bourbeau, Thomas von Freyberg, Thomas Gebauer, Diana Hummel, Usche Merk, Chris Methmann, Mark Neocleous, Angela Oels, Klaus Ottomeyer und Luise Reddemann.
Das Buch ist im Mai 2017 im Psychosozial-Verlag erschienen. Herausgegeben von medico international
166 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2670-5, Bestell-Nr.: 2670
Im Buchhandel oder im Psychosozial-Verlag erhältlich.