Zum trostlosen Zustand gegenwärtigen Politik gehört, dass sie immer wieder erstaunt auf Missstände reagiert, die sie zuvor selbst befördert hat. Der Klimawandel, die Finanzkrise, der Hunger, die dramatisch wachsende soziale Ungleichheit, aber auch die vielen kriegerischen Konflikte, die heute allerorten für Verheerungen sorgen, sind nur einige Beispiele des multiplen Krisengeschehens der heutigen Zeit.
Die Politik der „Ent-Politisierung“ wie der französische Soziologe Pierre Bourdieu es beschrieb, ruft an die Stelle von gesellschaftlicher Verantwortung die Eigenverantwortung des einzeln und den Einsatz von Hilfsorganisationen auf den Plan. Zeit also, den Hilfsbegriff kritisch in den Blick zu nehmen.
Thomas Gebauer, Psychologe und Geschäftsführer von medico international und der Autor und Schriftsteller Ilija Trojanow hinterfragen in ihrem Buch die vielen Facetten der Wohltätigkeit, von den Aktivitäten der Superreichen über die staatlichen Hilfen bis hin zu lokalen Initiativen. Ausgehend von konkreten Beispielen aus der ganzen Welt, die in Reportagen u.a. aus Sierra Leone, Pakistan oder Guatemala beschrieben werden, durchdenken sie das ganze System des Helfens und zeigen, was funktioniert und was nicht. Denn eines tut Not: ein kritischer Hilfsbegriff, der zur Selbsthilfe animiert und dennoch grundsätzliche Veränderungen ermöglicht.
Paperback Preis € (D) 15,00 | € (A) 15,50
ISBN: 978-3-596-70188-9
voraussichtlich ab dem 22. August 2018 im Buchhandel
Dossier: Entwicklung & Hilfe
Was kann wirkliche Veränderungen bewirken? Wie müssen Praxis und Institutionen der Hilfe verändert werden? Was liegt jenseits der Hilfe: Beyond Aid?