Homophobie ist unafrikanisch!

Menschenrechtspreis für die Gays and Lesbians of Zimbabwe

07.05.2014   Lesezeit: 2 min

medico-Partner wird für den Einsatz für die Menschenrechte von Lesben und Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LGBTI) in Simbabwe ausgezeichnet.

Lesben und Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LGBTI) sind in Simbabwe der Willkür und Diskriminierung durch Polizei und Sicherheitsapparat ausgesetzt. Diskriminierende Gesetze und die diskriminierende Auslegung von Gesetzen schränken ihre Menschenrechte ein. Doch es bleiben Möglichkeiten, LGBTI-Rechte auch vor Gericht zu schützen. Die medico-Partnerorganisation Gays and Lesbians of Zimbabwe (GALZ) nutzt den noch vorhandenen Spielraum immer wieder erfolgreich aus und wurde dafür jetzt mit dem Menschenrechtspreis der AIDS- und Rechteallianz für das Südliche Afrika (ARASA) 2014 ausgezeichnet. Wir gratulieren!

Der Preis wird von ARASA vergeben, einem regionalen Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure, die gemeinsam für die Achtung der Rechte von Menschen mit HIV/AIDS beziehungsweise Tuberkulose kämpfen. Darunter sind AktivistInnennetzwerke von Menschen mit HIV ebenso wie etablierte Frauen- und Menschenrechtsorganisationen. Gemeinsam ist ihnen allen das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und der Verwirklichung des Rechts auf den bestmöglichen Zugang zu Gesundheit.

GALZ betätigt sich nicht nur als juristisch-politische Anwältin für die Interessen der LGBTI-Community sondern wendet sich gleichzeitig an die breite Mehrheit der Bevölkerung Simbabwes, um diese über die Diversität menschlicher Sexualität aufzuklären. Darüber hinaus bietet GALZ als Basisorganisation seinen Mitgliedern aus der LGBTI-Community geschützte Räume zum Austausch und zur Weiterbildung über ihre eigenen Rechte. Sie erhalten dort Infomaterial, Bücher, aber auch Kondome. GALZ leistet juristische und medizinisch-psychologische Hilfe für Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität von Diskriminierung und Repression betroffen sind.

Diese Arbeit findet in einem extrem polarisierten Umfeld auch unter eigener Gefährdung der Aktivist*innen statt. Denn Homosexualität ist in Simbabwe wie in vielen anderen afrikanischen Ländern gesellschaftlich tabuisiert und stigmatisiert. „Unafrikanisch“ sei die Homosexualität, hetzen verschiedene afrikanische PolitikerInnen und instrumentalisieren das Thema in politischen Auseinandersetzungen. Umso erfreuter zeigte sich GALZ‘ Direktor Chesterfield Samba über den Preis: „Während der letzten Jahre schikanierten uns die Behörden immer wieder, unsere Räume wurden durchsucht und unsere MitarbeiterInnen festgenommen und angegriffen. Dieser Preis gibt uns ein Gefühl der Stärke und wird hoffentlich dazu beitragen, dass wir unsere Botschaften in Simbabwe besser verbreiten können. Wir hoffen, dass wir weitere Menschenrechtsorganisationen gewinnen können, die die Interessen der LGBTI-Community ernstnehmen und vertreten.“


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