1997 wurde die Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. medico international gehört zu den Gründungsorganisationen der Kampagne, die sich weltweit für ein Verbot von Minen engagiert.
Aus einer Idee entwickelte sich eine weltweite Bewegung. Von Afghanistan über Kenia bis El Salvador setzen zivilgesellschaftliche Gruppen ihre Regierungen unter Druck, um das Verbot von Landminen politisch durchzusetzen. Auch hierzulande beteiligten sich Tausende an Protestaktionen. Ohne diese Unterstützung wäre die Kampagne niemals so bedeutend geworden.
Der "erfolgreichsten Bürgerinitiative der Welt" (so der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan) ist es gelungen, den vereinigten Militärs ein Waffenverbot abzuringen. Der Ottawa-Vertrag trat 1999 in Kraft und verbietet die Produktion, die Lagerung, den Export sowie den Einsatz von Antipersonenminen, und sieht die Bereitstellung finanzieller Mittel für Minenopfer und die Räumung minenverseuchter Gebiete vor. Endlich werden erstmals mehr Minen geräumt als neue verlegt.
Der Erfolg ist nur ein Anfang
Doch warum lehnen wir uns nicht entspannt zurück und genießen den Erfolg? Ganz einfach: Der Ottawa-Vertrag alleine räumt noch keine einzige der Millionen Minen, die noch immer in vielen Ländern der Welt das Leben der Zivilbevölkerung bedrohen.
Minen überdauern jeden Friedensvertrag, denn sie gefährden nach dem Ende von Konflikten die Bevölkerung und verseuchen ganze Landstriche. Die Bewältigung des Alltags ist lebensgefährlich, schon der Weg zur Schule kann tödlich enden. Menschen, die bei dem Unfall mit einer Mine verletzt wurden, bleiben für ihr gesamtes Leben hilfsbedürftig.
Zudem haben einige Länder wie die USA und China den Vertrag noch gar nicht unterzeichnet. Die Rüstungsindustrie sucht immer neue Schlupflöcher, um neue Minen unter anderem Design und Namen weiterhin zu verkaufen. Auch Antifahrzeugminen und minenähnliche Waffen wie Streumunition sind weiterhin erlaubt. Einige Beispiele aus der jüngsten Zeit: in Tschetschenien, Somalia, in Afghanistan und während des Libanonkrieges wurden Minen und Streumunition eingesetzt.
Die fünf Forderungen der Minenkampagne:
1. Verbot aller Landminen und minenähnlichen Waffen
2. Offenlegung aller Lagerbestände
3. Vernichtung aller existierenden Minen
4. Umwidmung der Gelder für Landminen zugunsten der Minenopfer
5. Unterstützung der Minenräumung und umfassende Hilfe für die Minenopfer
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir uns für das Verbot aller Minen und minenähnlicher Waffen einsetzen und unseren Partnern in vielen Ländern der Welt zur Seite stehen.
Film: "Anfangs hielt man uns für Träumer", 2007
Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international und Mitgründer der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen, berichtet von den Anfängen der Kampagne, von Widerständen und Erfolgen. Mit Bild- und Filmdokumenten aus 10 Jahren.
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