Irak: Kosten der Freiheit

Doctors for Iraq (DFI)

01.04.2008   Lesezeit: 1 min

{dfi.jpg class="links"} Nach mehr als einem Jahr konnten die Doctors for Iraq (DFI) ihr Büro in Bagdad wieder öffnen. Mehrmals kam es im letzten Jahr in der Nähe der Zentrale des medico-Partners zu Schusswechseln, Milizen und Regierungstruppen bedrohten die Mitarbeiter. Jetzt aber gibt es einen neuen Repräsentanten und anlässlich des fünften Jahrestages des Kriegsbeginns publizieren die DFI die erste Ausgabe des „Health Check“, ihres englischsprachigen Newsletters.

In Berichten und Interviews, u. a. mit dem irakischen Gesundheitsminister, berichten sie über die Abwanderung von Ärzten, das Gesundheitsdesaster und die Abwesenheit von Entwicklung. Allein 10 Milliarden Dollar wären zur Instandsetzung des Elektrizitätsnetzes nötig. Eine landesweite Gesundheitsversorgung auf Vorkriegsniveau benötigt 16 Milliarden Dollar – eine Summe, die die „Operation Iraqi Freedom“ pro Monat verschlingt.

Auch der ehemalige Weltbanker Joseph Stieglitz legte anlässlich des 5. Jahrestages des Irak-Krieges fulminante Zahlen vor: So verbrennt die Besatzung dreimal mehr Geld als zu Beginn angenommen. Nach den Schätzungen des Nobelpreisträgers kostete der Irak-Krieg bisher allein die USA drei Billionen Dollar, den Rest der Welt – inklusive Kriegspartner Großbritannien – noch einmal so viel. Zusammen also sechs Billionen Dollar.

Was mit so viel Geld machbar wäre? Eine jüngste UN-Studie errechnete, dass 1 Billion Dollar ausreichen, um eine wirksame Kappung der globalen CO2-Emissionen zu bewirken, sprich: das Klima zu retten. Stieglitz klingt fast bescheiden: „Die Hälfte der gesamten Kriegskosten würde das Sozialsystem der USA für die nächsten 75 Jahre auf eine stabile Basis stellen.“

Die irakische Zukunft ist offen: Im November wird in den USA gewählt – und der Republikaner McCain will in Bagdad bleiben. Die unerschrockenen Doctors for Iraq brauchen weiter Ihre Solidarität.

Spendenstichwort: Irak


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